Sport/Bundesliga

Fodas zweite Hochzeit, Salzburgs Woche der Wahrheit

Das mit dem Tanzen auf zwei Hochzeiten ist so eine Sache. Die sprichwörtlichen Warnungen, dass man das nicht tun soll, hat Franco Foda in den Wind geschlagen. Das musste der Deutsche aber auch tun, sonst hätte er nicht ÖFB-Teamchef werden können. Von Sturm gab es nur die Freigabe, wenn Foda noch bis zur Winterpause auch bei den Grazern bleibt.

Gut, die erste Hochzeit hat der 51-Jährige erfolgreich hinter sich gebracht. Zumindest ergebnistechnisch. Gegen WM-Starter Uruguay, der in der FIFA-Weltrangliste meilenweit vor Österreich liegt, gab es am Dienstag einen 2:1-Erfolg.

Heute wartet für Foda mit dem Leader der Tanz auf der zweiten Hochzeit – der Bundesliga-Hit bei Salzburg (16.30 Uhr, live ORFeins, Sky). Seit Mittwoch kann sich der Deutsche wieder auf die Grazer konzentrieren. Während seiner Abwesenheit leitete Thomas Kristl das Training bei Sturm.

Für Fodas ewigen Assistenten waren es richtig stressige Tage, musste er doch zwischen Marbella und Graz hin und her pendeln. Kristl ist ja derzeit wie sein Chef auch in einer Doppelfunktion tätig.

Gradmesser

Für Foda ist seine tagelange Absenz kein Problem: "Die Mannschaft kennt die Automatismen." Ob dem wirklich so ist, dafür ist der Meister ein richtiger Gradmesser: "Wir wollen zumindest einen Punkt mitnehmen, sind aber auch in der Lage, dort zu gewinnen", erklärte Foda, der erst ein einziges Spiel in der Red-Bull-Arena gewonnen hat. Im Oktober 2016 gab es ein glückliches 1:0 gegen neun Salzburger.

Danach konnte nur noch die Admira beim Serienmeister siegen. Seit dem 27. November 2016 sind die Salzburger 24 Heimspiele ungeschlagen. Trainer Marco Rose, seit Sommer im Amt, hat also noch nicht zu Hause verloren. Überhaupt beschmutzt nur ein Spiel seine weiße Weste: In Graz gab es Ende August ein 0:1.

In den restlichen Spielen hat er mit seinem Team zwei Punkte mehr als Sturm geholt. Deshalb liegt Salzburg nur einen Punkt hinter dem Leader, deshalb reicht heute ein Sieg, um erstmals in dieser Saison nach einer kompletten Runde Erster zu sein.

"Wir wollen gewinnen. Es gibt von meiner Seite aber keine Kampfansage. Meine Jungs sind heiß", meinte Rose. Das mit dem Gewinnen ist aber so eine Sache. Gegen die anderen großen Drei der Bundesliga gab es bisher keinen Sieg. Neben der Niederlage bei Sturm stehen Heimremis gegen Austria und Rapid zu Buche.

Nun wartet die Woche der Wahrheit auf Roses Salzbuger: Auf die Sturm-Partie folgen das Europa-League-Gruppenspiel gegen Guimaraes am Donnerstag und das Auswärtsspiel bei Rapid – drei Spiele die wohl vorentscheidend dafür sein werden, ob es ein guter oder ein weniger guter Herbst sein wird.