Canadi und der Rapid-Kader: "Frage der Mentalität"
Von Alexander Huber
Heute jährt sich die Gründung von Rapid zum 118. Mal. Am Tag nach dem Vereinsgeburtstag werden die körperlichen Werte der Spieler gemessen, und am Dienstag startet mit dem ersten Mannschaftstraining ein ungewöhnlicher Quali-Modus.
"Es gibt jetzt ein halbes Jahr eine Qualifikation für eine Mannschaft, die ganz nach oben will", erklärt Trainer Damir Canadi. "Es geht dabei mehr um die Frage der Mentalität als um das Können. Die Qualität der Spieler ist sehr hoch, kicken können sie alle. Aber um Titel zu gewinnen, braucht es mehr."
Canadi hat bei einigen Kandidaten seine Zweifel: "Es stellt sich die Frage: Wer bringt die mentale Stärke mit, wer opfert sich dafür auf, wer zieht jeden Tag voll mit?"
Beim neuen Sportdirektor stößt Canadi mit seinem mehrmonatigen Ausleseverfahren auf offene Ohren. "Die zentrale Frage der Mentalität sieht auch Fredy Bickel so. Wir werden da ganz genau hinsehen. Wer uns im Frühjahr nicht überzeugt, kann nächstes Jahr keine Hilfe sein."
Legionäre vor Abschied
Das Trainerteam lässt bei den ersten Einheiten ohne Ball schwitzen. Erst am Donnerstagnachmittag darf auch der Ball ins Spiel. Bis dahin wird Bickel seine Gespräche zur geplanten Kaderreduktion intensivieren. Um die Anzahl der Legionäre (derzeit neun) zu senken, sind die beiden Stürmer Tomi und Matej Jelic heiße Kandidaten für einen vorzeitigen Abschied. Wobei mit Tomi (Vertrag bis Sommer) eine Lösung leichter fallen sollte als bei Jelic. Denn der Vertrag des Kroaten läuft noch bis Sommer 2019.
Starke Rapid-Talente
Vor 5000 Zuschauern im Sindelfinger Glaspalast zeigte die Unter 19 von Rapid wie 2016 beim "Mercedes-Cup" mit gepflegtem Hallenfußball auf. Nach dem Gruppensieg am Freitag gab es im Halbfinale gegen Stuttgart allerdings ein 2:4. Damit war die Titelverteidigung für die Talente von Coach Akagündüz verspielt. Im Spiel um Platz 3 wurde Leipzig 3:2 besiegt.