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Boxen: Nader und Knezevic im Schlagabtausch vor dem "Kampf um Wien"

Nicht weniger als der "Kampf um Wien" steht an, wenn Marcos Nader und Gogi Knezevic am 13. April in den Boxring steigen. Im Hauptkampf der Bounce Fight Night in der Erste Bank Arena stehen sich der 29-jährige Nader und sein über zehn Jahre älterer Kontrahent Knezevic gegenüber. Mit 2.000 Zuschauern soll die Arena in Wien-Kagran ausverkauft sein. Geboxt wird um einen internationalen IBF-Titel.

Der Kampf der Mittelgewichtler stand an der Kippe, nachdem sich Nader am 2. Februar nach dem Riss der Achillessehne einer Operation unterzogen hatte. Zweieinhalb Monate später soll dies kein Problem sein. "Ich fände es schade, wenn ich derjenige wäre, der den Kampf absagt. Wenn meine Achillessehne hält, bin ich guter Dinge", sagte Nader am Donnerstag im Rahmen einer Pressekonferenz in Wien.

Nader und Knezevic kennen sich aus vergangenen gemeinsamen Zeiten in einer Trainingsgruppe. Gerade deshalb sei die Rivalität groß, bekräftigte Veranstalter Daniel Nader. "Da ist eine Geschichte dahinter. Die zwei werden einander nicht heiraten, das ist fix", meinte der Bruder von Marcos. Rund 300 Karten waren am Donnerstag für die Fight Night noch erhältlich. Promotor Hagen Döring bekräftigte, dass der Sieger einen "Gürtel und Titel hat, der international gefragt ist" und die Tür zu weiteren Kämpfen öffnen könnte. Geboxt wird über zwölf Runden zu je drei Minuten.

Das Duell startete bereits Mittwoch, im Rahmen eines Interviews auf SchauTV verweigerte Nader den Handschlag, Knezevic sprach von Respektlosigkeit. Dem verbalen Scharmützel folgten Handgreiflichkeiten. Show war sicher dabei, am Tag darauf gaben sich die Boxer weniger emotional. "Man hat gesehen, dass das Nervenkostüm von Herrn Knezevic schon flattert", meinte Nader dennoch. "Ich boxe seit meinem siebenten Lebensjahr. Als ich mit dem Boxen begonnen habe, hat Herr Knezevic nicht gewusst, was Boxen ist", scherzte der ehemalige EU-Meister.

Der ab August 40-jährige Knezevic konnte darüber nur den Kopf schütteln. "Ich will unbedingt gewinnen. Nach dem Kampf können wir uns die Hand geben, aber vorher ist es, wie es ist", sagte der ehemalige WBC-Champion (2016). Ihn störe auch, dass Nader bei seinem Comeback-Sieg im April 2018 gegen den klar unterlegenen Darko Knezevic angetreten sei. "Das war bewusst so ausgesucht", meinte er.

Der Fight gegen Nader sei "etwas Persönliches. Es geht um Wien, wer in Österreich der beste Boxer ist. Bevor ich in Pension gehe, wollte ich das noch klären." Als werdender Vater eines Sohnes kämpfe er auch um die Ehre der Familie. Naders Verletzung beachte er nicht. "Im Moment, wo er im Ring steht, ist er topfit für mich." Die Achillessehne riss sich Nader übrigens höchst ungewöhnlich. Beim Versuch, den Kinderwagen seiner Tochter zu stoppen sei er über ein Hindernis gestolpert, berichtete er.

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