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40 Jahre "Rumble in the Jungle"

Am liebsten würde George Foreman den heutigen 30. Oktober mit Muhammad Ali verbringen, erzählte der 65-Jährige der Welt am Sonntag. Eine Kerze würden sie zur Feier des Tages anzünden, ein Stück Kuchen essen, "Big George" könnte dem ehemaligen Erzfeind endlich wieder einmal in die Augen schauen. Und natürlich würden sie sich jenen Kampf gemeinsam ansehen, der vor 40 Jahren in die Geschichte einging: als "Rumble in the Jungle".

Am 30. Oktober 1974 feierte Cassius Clay, besser bekannt als Muhammad Ali, einen seiner größten Siege. In Kinshasa (heute Kongo) holte sich der damals 32-Jährige den Weltmeister-Titel zurück. Gegen einen jüngeren, stärkeren und zuvor unbesiegten Gegner: Champion George Foreman (25). "Ali, töte ihn!", hatten die 40.000 Zuschauer gefordert, doch der Publikumsliebling verfolgte eine weit weniger aggressive Taktik: Er ließ Foreman sich austoben, verschanzte sich hinter seiner Deckung und schlug den ausgepowerten Olympiasieger am Ende der achten Runde K.o. – eine Meisterleistung, die als "Boxkampf des Jahrhunderts" in die Geschichte eingehen sollte. Oder für Foreman als "schlimmstes Erlebnis meines Lebens".

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"Ist das alles? Du schlägst wie ein Weichei", hatte Ali Foreman während des Kampfes zugeflüstert. Die Schmach konnte der umtriebige Geschäftsmann lange nicht vergessen. "Er raubte mir mein Selbstwertgefühl, meine Würde, meinen Stolz", erzählt Foreman über den Box-Kampf, der nicht nur Sport-Event, sondern auch politisches Ereignis war: Ali, dem als Vietnamkrieg-Verweigerer der WM-Titel 1967 aberkannt worden war, war das Idol der afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung. Er war Popstar, Entertainer und Provokateur zugleich. "Er war der berühmteste Mensch der Welt", erzählt Foreman, der mit dem Erzfeind längst Frieden geschlossen hat. "Jetzt tut es nicht mehr weh", sagt der immer noch fitte 65-Jährige.

Deutlich schlechter geht es dem legendären Sieger Ali: Der 72-Jährige ist von seiner Parkinson-Krankheit schwer gezeichnet. "Seine Energie hat nachgelassen. Es fällt ihm immer schwerer, Worte über die Lippen zu bringen", sagt Foreman. Sein Nachsatz ist eigentlich obsolet: "Aber er kämpft unerbittlich."

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