Bode Miller im Kitz-Training überlegen

Wegen Schneemangels mussten beim Abfahrtstraining am Donnerstag in Kitzbühel einige Schlüsselstellen im unteren Streckenabschnitt ausgelassen werden. Statt Hausbergkante, Querfahrt und Zielschuss wurden die Abfahrer über den Ganslernhang (Hinterganslern) umgeleitet. Die spektakulären Stellen im oberen Streckenabschnitt wie Mausefalle und Steilhang wurden im Training am Donnerstag ganz normal gefahren.

Keine Hausbergkante

FIS-Renndirektor Günter Hujara hat klargestellt, dass die Streif-Abfahrt 2014 definitiv nicht über Hausbergkante und Traverse, sondern über den Umweg Ganslernhang gefahren wird. "Der Schnee am Hausberg ist tot. Wir fahren eine Abfahrt, aber wir werden sie so sicher machen wie möglich", meinte Hujara.

Auf dieser Strecke fuhr Bode Miller (USA) in 2:02,93 überlegene Bestzeit. "Ich konnte in den Schlüsselpassagen sehr viel Geschwindigkeit mitnehmen, meine Ski waren unglaublich schnell", meinte Miller nach seiner Machtdemonstration. Der 36-Jährige berichtete, dass er mit seinem Head-Servicemann Chris Krause bereits den gesamten Winter immer wieder am idealen Setup für Kitz getüftelt habe. Und wenn dies einer kennt, dann Krause. Der US-Amerikaner war zuvor Servicemann von Kitz-Rekordsieger Didier Cuche. Miller am nächsten kam noch Weltcup-Leader Aksel Lund Svindal (NOR/+0,96). "Ich bin nicht full, aber schon ziemlich gefahren", sagte Svindal. "Bode will heuer unbedingt Kitzbühel gewinnen." Die Abfahrt auf der Streif hat Miller noch nie gewonnen - Svindal aber auch nicht. Alle anderen hatten schon über zwei Sekunden Rückstand auf Miller. Österreichs größte Abfahrtshoffnung Hannes Reichelt belegte mit 2,35 Sekunden Rückstand im Training Platz drei. "Bode war sehr, sehr genial. Respekt, aber meine Fahrt war bei weitem nicht ideal", sagte Reichelt, der weiß: "Zählen tut's am Samstag." Matthias Mayer hatte als zweitbester Österreicher schon fast vier Sekunden Rückstand (18./+3,99). Die widrigen Umstände belasten Mayer nicht: "Ich will einfach nur Rennen da runter haben. Ob die am Freitag, Samstag oder Sonntag stattfinden, ist mir ziemlich egal." Man müsse es nehme, wie es sei. Und jeder wisse: "Wer gewinnt, darf sich am Ende trotzdem Hahnenkammsieger nennen. Egal, wie die Verhältnisse waren", sagte Mayer.