Bitteres EM-Aus für Sportgymnastin Nicol Ruprecht
Nicol Ruprecht hat die Qualifikation für die Olympischen Spiele verpasst und damit ihre internationale Karriere beendet. Die 28-jährige Tirolerin schaffte am Freitag bei der EM der Rhythmischen Gymnastik in Warna (Bulgarien) nicht den Sprung ins Finale der besten 24 und vergab damit auch ihre letzte Chance auf die Teilnahme in Tokio.
Ruprecht lag nach Ball und Reifen auf Finalkurs, patzte aber mit dem Band und den Keulen und musste sich bei ihrer zehnten Europameisterschaft mit Rang 29 begnügen. Danach brach die Tirolerin in Tränen aus. „Es war eine emotionale Achterbahnfahrt, ich bin jetzt froh, dass es vorbei ist. Es war heute wirklich schwierig, mit der Situation umzugehen. Das Resultat ist nicht das gewünschte, aber ich habe alles gegeben“, erklärte die Tirolerin.
Ein Bänderriss zur Unzeit
Die Olympia-Teilnehmerin von 2016 (Platz 20 in Rio de Janeiro) hatte ihre Karriere wegen der Olympia-Verschiebung um ein Jahr verlängert, wurde aber im März zurückgeworfen. Nach einem Bänderriss im Sprunggelenk kämpfte sie sich zurück, für das Olympia-Ticket reichte es jedoch nicht mehr.
Nun erfolgt zwei Monate früher als erhofft das Ende ihrer Karriere. Sie habe „trotz der Rückschläge den Mut und meine Leidenschaft nie verloren. Ich blicke heute auf mehr als 20 Jahre Rhythmische Gymnastik zurück und bin stolz, Österreich so lange vertreten zu haben“, sagte Ruprecht, die sich bei der Staatsmeisterschaft in Innsbruck am 26. und 27. Juni auch national verabschiedet. Der Dank gilt ihren Wegbegleitern, allen voran Trainerin Luchia Egermann.
Den Sport möchte sie erhalten bleiben: Im kommenden Oktober tritt Nicol Ruprecht zur Wahl als Athletensprecherin des Weltturnverbandes FIG an.