Bewegungs-Appell des Sports: Inaktivität kostet 2,4 Milliarden im Jahr
„Zehn Prozent mehr Bewegung erspart dem Gesundheitssystem 120 Millionen Euro.“ Hans Niessl untermauert seine Aussagen gerne mit Zahlen, das hat er als Landeshauptmann des Burgenlandes so gehalten, das hat er sich als Präsident von Sport Austria, vormals Bundessportorganisation, beibehalten. Der 72-Jährige hat sich schon immer für Sport als Gesundheitsprävention eingesetzt.
Deshalb sprudeln bei diesem Thema die Zahlen nur so aus ihm heraus. Er zitiert auch Christian Helmenstein, der regelmäßig die ökonomische Bedeutung des Sports untersucht. 2.374,12 Millionen Euro kostet es, wenn die Österreicher wegen Inaktivität krank werden.
Die Lebenserwartung in skandinavischen Ländern ist ungefähr so hoch wie bei uns. Niessl: „Aber mit dem Unterschied, dass sie fast zehn gesunde Jahre mehr haben als die Österreicher.“ In Österreich habe man 2014 ab 65 noch 11,3 gesunde Jahre gehabt, 2019 waren es nur noch 9,7. Er sieht den Sport als Prävention, die in Österreich nicht extrem hoch dotiert ist. „Das Gesundheitssystem kostet Österreich 39,5 Milliarden im Jahr, davon gehen aber nur zwei Prozent in die Prävention. Die heimische Gesundheitspolitik muss Bewegung und Sport endlich als wichtigen Teil der Prävention mitdenken.“
100 Veranstaltungen
Die Initiative „Wir bewegen Österreich“ – von Sport Austria, den Dachverbänden Sportunion, ASKÖ und ASVÖ, dem Sportministerium sowie dem ORF – will österreichweit mehr Bewusstsein für Gesundheit und Solidarität schaffen und den 26. Oktober zu einem gemeinschaftlichen Bewegungserlebnis mit einem zusätzlichen Charity-Gedanken machen. „Von Anfang September bis 26. Oktober gibt es 1.100 Veranstaltungen“, sagte Hermann Krist, Präsident der ASKÖ. Wer an einem der rund 100 Bewegungsangebote am Nationalfeiertag teilnimmt, kann über die spusu Sport App seine Bewegungsleistung eintragen. Über die Angebote kann man sich auf www.gemeinsambewegen.at informieren.
Peter McDonald, Präsident der Sportunion, über Sport und Gesundheit. „Die Sportvereine mit 510.000 Freiwilligen bewegen zwei Millionen Menschen. Jeder Euro, der in den Sport investiert wird, kommt 14-fach zurück.“ ASVÖ-Chef Christian Purrer sieht die tägliche Bewegungseinheit als wichtigen Teil zur Gesundheit: „Sie geht in zehn Pilotregionen ins zweite Jahr. Unser Ziel wäre sie flächendeckend machen zu können.“ Das liege aber am Finanzminister.