Sport

Aus der „Hölle des Nordens“ auf die gefürchteten Alpenpässe

Am Sonntag quälten sich die Radprofis noch durch die „Hölle des Nordens“ über Kopfsteinpflaster mit dem Ziel in Roubaix. Gestern war der erste Ruhetag der Tour de France bevor es heute erstmals richtig in die Berge geht. Auf der Etappe von Annecy nach Le Grand-Bornand müssen die Favoriten auf die Gesamtwertung die Karten aufdecken. Am Mittwoch folgt eine Bergankunft, am Donnerstag der Anstieg nach Alpe d’Huez.

Der Kampf um Gelb Greg Van Avermaet (BEL) baute seinen Vorsprung auf den Briten Geraint Thomas vom Froome-Team Sky auf 43 Sekunden aus. Der vierfache Tour-Sieger und Top-Favorit Froome liegt mit nur 1:42 Minuten Rückstand auf Rang acht. Fünf Sekunden dahinter lauert Vincenzo Nibali (ITA). Die französische Hoffnung Romain Bardet liegt auf Rang 17 (+2:32). Nairo Quintana (COL) fehlen als 21. bereits 2:50 Minuten.

Die Österreicher

Michael Gogl durfte am Sonntag jubeln. Da feierte sein Trek-Teamkollege John Degenkolb in Roubaix seinen ersten Sieg bei der Tour. In der Gesamtwertung ist der 24-jährige Gogl 73. Auch Gregor Mühlberger (24) und Lukas Pöstlberger (26) müssen sich voll ihrem (Bora-)Team unterordnen, und sie tun das gerne und gut. In der Gesamtwertung liegt Mühlberger auf Rang 97, Pöstlberger auf 118. Dass sich die Österreicher einmal in einer Fluchtgruppe wiederfinden (dürfen), ist nicht anzunehmen.

Die Stürze Einer der Anwärter auf den Gesamtsieg ist seit Sonntag draußen. Richie Porte (AUS) zog sich bei einem Sturz einen Schlüsselbeinbruch zu. Noch schlimmer erwischte es Tony Martin. Der Deutsche erlitt am Samstag einen Wirbelbruch. Zwar schleppte er sich noch ins Ziel, doch dort war die Tour vorbei.

Der Aufreger Es gab viel Hickhack um den Start des Titelverteidigers. Die Tour-Organisatoren hatten Christopher Froome bereits ausgeladen, um das Image der Tour nicht zu beschädigen. Doch umgehend stellte der Weltverband UCI die Doping-Ermittlungen gegen Froome ein. Vom Publikum schlägt ihm offene Feindseligkeit entgegen, Pfiffe gegen den Briten sind alltäglich.