Sekt ist beliebt, Rosé wird beliebter
Von Axel Halbhuber
Wenn mit dem Frühling auch die Sekt-Lust wieder sprudelt, liegen Genießer voll im Trend: Zwar stagnierte im Vorjahr der heimische Schaumweinabsatz, Champagner und Frizzante haben sogar um 2,5 bzw. 7,9 Prozent verloren. Aber der Anteil von Sekt, dem größten Schaumwein-Vertreter, stieg um 1,8 Prozent.
Wein & CO.-Geschäftsführer Florian Größwang sieht vor allem steigendes Interesse an Rosé-Sekt: „Insgesamt lässt sich durch alle Schaumweine nach wie vor der Rosé-Trend beobachten.“ Dem stimmt auch Eduard Kranebitter, Vorstandschef von Schlumberger, zu: „Der Trend geht weiterhin zu Rosé und fruchtigen Sorten. Aber die Sortenvielfalt unserer Produkte ist dem Konsumenten oft gar nicht bewusst.“ Denn die Palette der Schaumwein-Produkte wird jährlich breiter. Dazu gehört das steigende Angebot an sortenreinen Sekten. Schlumberger zum Beispiel präsentiert gerade zur Spargelsaison den Chardonnay-Sekt. Kranebitter: „Sekt ist zunehmend ein Ganzjahresprodukt. Das gilt für saisonale Trinkanlässe, aber auch den Muttertag.“
Traditions-Methode
Die saisonale Bedeutung sieht auch Größwang: „Im Sommer erleben wir immer starke Umsatzzuwächse bei Prosecco – das hat mit dem Hype um Mixgetränke zu tun. Weiters ist der Trend zu Schaumweinen von Topwinzern ungebrochen.“ Diese „Winzersekte“ werden zunehmend von Top-Weinbauern angeboten und bringen so die eingesessenen Weintrinker zurück zum Perlwein.
Jedem Sekt im Top-Segment ist eines gleich: die Herstellung nach der traditionellen Champagner-Methode. Das Haus Schlumberger, gegründet 1842 von Robert Alwin Schlumberger in Bad Vöslau, gewährt seit einigen Jahren im 2,4 Kilometer langen Kellerröhren-Labyrinth in Wien (bis 16 Meter tief, Temperatur konstant 14 bis 15°C, Luftfeuchtigkeit 80 Prozent) Einblicke in dieses Verfahren.
Die Flasche wird mit „Dosage“ aufgefüllt – diese Mischung ist Geheimnis des Kellermeisters und entscheidet über den finalen Geschmack: Brut, trocken, extratrocken oder ähnliches.
Sekt wird zunehmend auch als Speisenbegleiter angenommen, sagt Schlumberger-Chef Eduard Kranebitter: „Sekt eignet sich hervorragend als Begleitung von mehrgängigen Menüs. Aber das weiß leider noch nicht jeder.“ In diesem Sinn lud der Schaumwein-Hersteller am Dienstag Abend Wiener Top-Gastronomen auf den Donauturm, um die Spargelsaison zu eröffnen. Und um zu belegen, wie gut der „Schlumberger Chardonnay“ zum weißen Saisongemüse passt. Verkostet wurde der Jahrgang 2010, die darauf abgestimmten Marchfelder Spargelhäppchen nach Rezepten von Johann Lafer kamen von Hausherr Bert Copar.
Es gab Zeiten, da hat man im Restaurant oder beim Wirten ein Glas Wasser bestellt und der Ober brachte tatsächlich ein Glas Wasser – gratis. Heute stellt der gleiche Ober seinem Gast wie selbstverständlich eine kleine Flasche Mineralwasser hin – in der Mehrzahl der Fälle ist sie von Vöslauer, Marktführer im umkämpften Gastro-Sektor und Partner der KURIER-ROMY-Gala.
Mineralwasser hat eine gewaltige Aufwertung erfahren, als Alternative für Menschen, die keinen Alkohol trinken. Mineralwasser gilt als Getränk des sportlichen, aktiven Teils der Bevölkerung, mit Luxusabfüllungen jenseits von 100 Euro. „Mineralwasser ist ein Kultgetränk“, sagt Alfred Hudler, Vorstand von Vöslauer. Mehr noch: Sie haben es in die Handtaschen der Österreicherinnen geschafft. Hudler hat das offenbar kontrolliert: „Mineralwasser ist zum ständigen Begleiter geworden. Beim Handtaschencheck findet man in einer Vielzahl von Taschen Mineralwasserflaschen – für den Schluck zwischendurch.“ PET macht’s möglich.
Noch ein bissl Statistik zum Runterspülen: In Österreich sprudeln mehr als 30 Mineralwasserquellen. Die fördern 717 Millionen Liter pro Jahr zutage. Der Ruf ist gut: 60 Prozent der Österreicher glaubt, das perlende Wasser sei hochwertiger als Leitungswasser, vor allem im Burgenland und Niederösterreich, das ergab eine Sophie- Karmasin-Studie.