ROMY 2023: Felix Kammerer, nominiert als Entdeckung männlich
Ist es tatsächlich Felix Kammerers erste Hauptrolle, die er in „Im Westen nichts Neues“ (neunfach Oscar-nominiert!) gibt? Unfassbar! Denn der gebürtige Wiener spielt in diesem Film eine emotionale Tiefe, die meist erst nach vielen Jahren an Erfahrung zu sehen ist. Der junge Soldat, der im Ersten Weltkrieg mit einer Begeisterung an die Front zieht, als würde er auf das Christkind warten, spürt schnell am eigenen Leib, dass der Krieg kein Spielplatz ist. Felix Kammerer scheint keine Grenzen des „Spiels“ zu kennen. Seine Blicke, sein Spiel wirken derart „echt“, dass man beim Zusehen schnell in seine Welt gezogen wird. Obwohl der Schauspieler weiß, was ihn auf der Reise erwartet, spielt Felix Kammerer dieses Martyrium, dass seine Figur durchlebt, so natürlich, so echt, mit einer Freude zu Beginn, die in absoluter abgestumpfter Ernüchterung endet und damit auch die Figur schnell „reifen“ lässt. Hier braucht es nicht viel Text, Blicke reichen aus.