Nicholas Ofczarek
Das Böse hat im deutschsprachigen TV nun einen Namen: Nicholas Ofczarek. Mit dem „Tatort – Die Geschichte vom bösen Friedrich“ lieferte er ein besonderes Psycho-Stück ab. Kritiker nannten den 45-Jährigen daraufhin einen „schillernden Dämonen“ und sahen ihn auf der „ganz großen Schurkenbühne“.
Bodenständig hingegen gab es der (baldige) Herr Kammerschauspieler in David Schalkos Wiener ORF-Landkrimi „Höhenstraße“, in dem die falschen Polizisten Rolli und Ferdinand ( Raimund Wallisch), leicht alkoholgesätigt und gekonnt, ihr Unwesen trieben.
Und so geht Ofczareks ROMY-Nominierungsabo in die nächste Verlängerung, was aufgrund seines Könnens schon fast eine Selbstverständlichkeit zu sein hätte. Denn Ofczarek, ein bekennender Method-Actor mit Hang zur Lässigkeit schlüpft in all seine Rollen hinein, als gäbe es kein Morgen.
Großes Theater
Das war dem gebürtigen Wiener schon in die Wiege gelegt, waren seine Eltern doch beide als Opernsänger erfolgreich. Und die Bühnenluft, die er bereits als Kind atmete, hat ihn nie wieder losgelassen. Er studierte in Wien und trat dann den harten Weg durch die Off-Szene an. Davon profitiert er nach eigenen Angaben noch heute.
Früh klopfte das Burgtheater an, wo nach einer Anlaufzeit Ofczarek rasch zu einem absoluten Publikumsliebling mutierte. Dort gestaltete er viele große Rollen, bei den Nominierungen für den Nestroy-Theaterpreis ist der Nestroy-Preisträger ohnehin stets dabei, bei den Salzburger Festspielen stand er drei Jahre lang als „Jedermann“ von Hugo von Hofmannsthal
Auch in Film und Fernsehen ist sehr präsent.Denn der mit einer Schauspielerin verheiratete Künstler sorgte nicht nur in Schalko-Serien wie „Braunschlag“ oder „Altes Geld“ für Furore, sondern erwarb sich im Fernsehen auch einen exzellenten Ruf als Satiriker in „ Bösterreich“ und mit den Auftritten bei den „Staatskünstlern“. Aber das Böse ist bei ihm auch in internationalen Produktionen wie „Das Team“ nicht weit.
Wenn es sich geographisch ausgeht, dreht Ofczarek und steht er trotzdem auf der Bühne. Eben hat er mit „Zauberer“ den ersten Film, an dem er selbst am Buch mitgeschrieben hat, in Wien fertig abgedreht. Nun steht er wieder mit Fritz Karl für Lars Beckers „Zum Sterben zu früh II“ vor der Kamera. Und man ahnt es, die beiden sind nicht astrein.