Hans Bürger
Die erste Abstimmung beim Publikum hat Hans Bürger bereits gewonnen: Mit den „Sommergesprächen 2015“ brach der gebürtige Linzer alle bisherigen Seher-Rekorde des Polit-Talks. War der ORF-Innenpolitikchef und stv. Chefredakteur den Kritiker wahlweise zu grob oder zu weich, den Menschen war es einerlei: Insgesamt fast drei Millionen verfolgten trotz Spitzentemperaturen die Gespräche mit den Chefs der Parlamentsparteien. Ein guter Grund als für die ROMY-Nominierung in der Kategorie Information.
Doch Bürger ist nicht nur Publikums-, sondern auch Buchliebling: Das gemeinsam mit Kurt W. Rothschild, Doyen der
österreichischen Wirtschaftswissenschaften, verfasste Werk „Wie Wirtschaft die Welt bewegt“ war 2010 das Wirtschaftsbuch des Jahres. Es folgte 2012 „Der vergessene Mensch in der Wirtschaft“ und am 1. März legt Bürger erneut nach mit „Wir werden nie genug haben. 96 Fragen an Kurt W. Rothschild und ein Essay zur verlorenen Zeit“ (14,90 Euro). Bürger, 1962 geboren, war ehedem Rothschilds letzter Prüfling der Volkswirtschaftslehre an der Uni Linz gewesen.
ORF-Karriere
Noch im gleichen Jahr, 1985, begann er seine journalistische Karriere. Nach einem kurzen Print-Gastspiel landete Bürger beim ORF: Bis 1993 war er im Landesstudio Oberösterreich Redakteur im Aktuellen Dienst. Dann wechselte er als Innenpolitik-Journalist nach Wien zur "Zeit im Bild 1".
Nach einem Korrespondenten-Aufenthalt in Brüssel kletterte Bürger die ORF-interne Karriereleiter hoch. 2002 wurde er zum "ZiB"-Ressortleiter "Inland/EU" bestellt und wurde Gastgeber der TV-"Pressestunde". Er moderierte die Diskussionssendung "Offen gesagt", leitete bei Großereignissen den "Runden Tisch" und wurde Kommentator in der "Zeit im Bild". Seit November 2009 untersteht ihm zusätzlich zum Innenpolitik-Ressort auch die ORF-Parlamentsredaktion. Nicht erst seit dem Erfolg der „Sommergespräche“ wird Bürger für Höheres gehandelt. Das könnte nun so weit sein – mit dem Gewinn einer ROMY.