Religion

Schönborn-Nachfolge: Entscheidung könnte sich verzögern

Die Entscheidung, wer in Wien Erzbischof Christoph Schönborn nachfolgt, könnte sich verzögern. Laut APA-Informationen dürfte ein Kandidat bereits für das Amt abgewinkt haben. Im Dreiervorschlag der Nuntiatur in Österreich standen laut der "Kleinen Zeitung" neben dem Innsbrucker Diözesanbischof Hermann Glettler, der heute seinen 60. Geburtstag feiert, noch Ex-Caritas-Präsident Michael Landau und der Rektor der Päpstlichen Hochschule Athenaeum in Rom, Bernhard Eckerstorfer.

Die Bestellung von Bischöfen erfolgt allein durch den Papst. Zuvor hat der Nuntius - also der offizielle Botschafter des Vatikans im Land - dem Heiligen Stuhl einen Dreiervorschlag vorzulegen. Verantwortlich für die Auswahl und Einschätzung der Bischofskandidaten ist eine eigene Kongregation im Vatikan. Sie schlägt auch die Bischöfe vor, die der Papst dann in der Regel ernennt. Die Ernennung wird dann im päpstlichen "Bollettino" kundgemacht.

In der Regel kommt die Bischofskongregation einmal im Monat zusammen. In Kirchenkreisen erwartet man die Entscheidung über Schönborns Nachfolge für Anfang Jänner. Schönborn hatte die Altersgrenze für Bischöfe von 75 Jahren zwar schon Anfang 2020 erreicht und Papst Franziskus damals seinen Rücktritt angeboten. Das Kirchenoberhaupt nahm diesen jedoch nicht an. Nun wird der endgültige Rücktritt rund um Schönborns 80. Geburtstag Ende Jänner 2025 erwartet, ein Gottesdienst zum Abschied ist bereits fixiert.

Was nun aus dem Dreiervorschlag der Nuntiatur geworden ist, bleibt ein Geheimnis. In Kirchenkreisen heißt es, dass zumindest ein Kandidat nicht zur Verfügung stehen soll. Zudem sollte der neue Erzbischof im besten Fall Erfahrung in einer Diözese vorweisen können, was für Glettler sprechen würde. Der medienerfahrene Eckerstorfer wiederum würde viel Charisma ins Amt bringen. Eher unwahrscheinlich ist, dass der neue Erzbischof zumindest bald zum Kardinal ernennt werden könnte.