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Christa Kummer: Natur und Stille als Kraft-Tankstellen

"Morgen wird es im Waldviertel Schnee geben. Nächste Woche ist das Wetter deutlich besser." Christa Kummer ist in ihrem Element. Als Wettermoderatorin des ORF sitzt die 52-Jährige an der meteorologischen Quelle und weiß sofort, wann die Voraussetzungen für eine Wanderung ideal sind. Tatsächlich trüben nur wenige weiße Wolken am blauen Himmel den Sonnenschein, als Kummer gemeinsam mit dem KURIER zügigen Schrittes die idyllische Teichregion um Schloss Waldreichs – im Nahbereich der beiden Stauseen Dobra und Ottenstein – erkundet.

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"Ich habe das Waldviertel durch meinen Mann, der selber aus der Region kommt, lieben gelernt", erzählt die Fernsehmoderatorin, als sie sportlich flink ein beschildertes Waldstück durchquert. Obwohl die Wienerin familiäre Wurzeln im Burgenland hat und leidenschaftliche Städterin ist, gehört das Waldviertel zu ihren wichtigsten Rückzugsorten. An den Wochenenden lebt sie mit Ehemann Franz Hofbauer im niederösterreichischen Kamptal. "Ich fühle mich öfters so, als wäre ich der lebende Verkehrsverbund Ost-Region, wenn ich zwischen den drei Regionen hin- und herpendle", scherzt Kummer, während sie im gleichen Atemzug erzählt, warum sie das Waldviertel nicht nur zum Wandern oder Fliegenfischen, sondern auch zum Erholen so schätzt. Sie mag die sanften Hügel, die ausgedehnten Wälder und die kühle Frische der Natur. "Je älter ich werde, desto weniger mag ich die Hitze", erzählt die promovierte Hydrogeologin und Klimatologin: "Noch dazu ist das Waldviertel der geologisch älteste Teil Österreichs. Die vielen Steine besitzen unglaublich viel Kraft und Energie. Nicht von ungefähr gibt es im Waldviertel so viele Kultplätze."

Nach ungefähr 40 Gehminuten – vorbei an blühenden Wiesen und Feldern – tauchen mehrere Teiche auf. "Am idyllischsten ist der Stronesteich." Man merkt, dass Kummer schon öfters in der Gegend war: "In den Teichen wird der bekannte Waldviertler Bio-Karpfen gezüchtet." Außerdem ist die Teichplatte wegen ihres Vogel-Reichtums besonders. Mehr als 90 Arten wurden hier bisher beobachtet. Tatsächlich lassen sich zwei Schwäne am Stronesteich nicht davon abbringen, seelenruhig nach Futter zu suchen. Kein Lärm und keine Hektik stören die Ruhe.

Disziplin

"Ich kann nur jedem raten, das Handy zu Hause zu lassen. Nur so kann man die Idylle mit offenen Augen und Ohren aufsaugen", erklärt Kummer. Wer genau hinhört, erlebt den Moment der Stille. "Die Stille der Natur ist nicht still. Man kann das Knacken der Bäume, das Rauschen der Blätter und das Zwitschern der Vögel hören", schwärmt die Moderatorin. Gleichzeitig richtet sie einen Appell an alle Freizeitjunkies, die Grenzen der Waldbewohner zu respektieren. "Es hat einen Grund, warum es markierte Wanderwege gibt. Zu Hause will ja auch keiner, dass man ungefragt durch seine Wohnung latscht", sagt Kummer.

Zurück beim Schloss wartet eine Attraktion auf sie: Hier kann man miterleben, wie Greifvögel auf Beizjagd gehen. Danach darf eine regionstypische Stärkung im benachbarten Jagdstüberl nicht fehlen: Bio-Karpfen mit Erdäpfel oder Mohnnudeln mit Waldviertler Graumohn und Zwetschkenröster.