Venezuela: Hugo Chavez bleibt Präsident
In Venezuela hat Amtsinhaber Hugo Chavez auf Basis erster offizieller Ergebnisse die Präsidentenwahl gewonnen. Dies teilte die Wahlkommission am Sonntagabend mit. Chavez errang demnach 54 Prozent der Stimmen, sein Herausforderer Henrique Capriles Radonski kam auf 45 Prozent. 90 Prozent der Stimmen waren bis dato ausgezählt. Damit konnte sich der 58-jährige Sozialist überraschend deutlich gegen seinen erst 40-jährigen Herausforderer durchsetzen. Die Wahlbeteiligung lag laut dem Sender CNN bei fast 81 Prozent.
Hugo Chavez, der das OPEC-Land bereits seit 14 Jahren regiert, sicherte sich mit seinem Sieg eine weitere Amtszeit bis 2019. Im Kurznachrichtendienst Twitter schrieb der Sozialist: "Danke, mein geliebtes Volk. Es lebe Venezuela!! Es lebe (der Freiheitsheld Simon) Bolivar." Die Anhänger von Chavez strömten in der venezolanischen Hauptstadt Caracas auf die Straßen, um den Sieg ihres Präsidenten zu feiern.
Capriles: "Respektiere den Willen des Volkes"
Der Oppositionspolitiker Capriles räumte seine Niederlage ein und gratulierte Chavez zum Wahlsieg. "Ich übersende ihm meine Glückwünsche", sagte er vor seinen Anhängern. Er sei dennoch stolz, dass ihm so viele Wähler ihre Stimme gegeben hätten. "Ich respektiere den Willen des Volkes. Ich werde immer für Venezuela arbeiten. Die Venezolaner können auf mich zählen. Ich bin ein Demokrat", so Capriles nach der Wahl.
Mit seiner Verstaatlichungspolitik hat Chavez nach 14 Jahren an der Macht die Bevölkerung gespalten. Auf der internationalen Bühne ist der ehemalige Offizier zu einem der umstrittensten Politiker geworden. Bei jeder Gelegenheit stilisiert er sich als Kämpfer für die Unterdrückten, sein Image als Erzfeind der USA pflegt er mit Leidenschaft. So beschimpfte Chavez George W. Bush in der UNO-Vollversammlung als Teufel. Ungeachtet dessen sind die Vereinigten Staaten immer noch der wichtigste Käufer von venezolanischem Öl. Mit den Petro-Dollars finanziert Chavez wiederum einen Großteil seiner Sozialprogramme.
Herausforderer Capriles kämpfte unter dem Motto "Hay un camino" (Es gibt einen Weg) für eine Kombination aus freier Marktwirtschaft und Sozialpolitik. Als Leitbild nennt der Gouverneur des zweitgrößten Bundesstaats Miranda das Nachbarland Brasilien, wo Ex-Präsident Luiz Inacio Lula da Silva erfolgreich einen Mittelweg zwischen Sozialismus und Kapitalismus beschritten hat. Die Wahlniederlage für Capriles ist eine schwere Schlappe für die Regierungsgegner, obwohl der Ex-Gouverneur eines der besten Ergebnisse der Opposition erzielen konnte.
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