Politik

Südkorea: Gründer der Moon-Sekte gestorben

Der koreanische Sektenführer San Myung Moon (Mun) ist tot. Das berichtete die von Moon gegründete "Washington Times" am Sonntag. Der selbst ernannte Messias und Gründer der Vereinigungskirche (Moon-Sekte/Mun-Sekte) erlag nach Berichten von südkoreanischen Kirchenführern den Folgen einer Lungenentzündung. Er wurde 92 Jahre alt.

Moon sei um 2.00 Uhr morgens (Montag/Ortszeit) im Kreise seiner Familie, Freunde und Anhänger in Südkorea gestorben, so das Blatt. Zu seinen Lebzeiten war San Myung Moon (Mun) genauso stark umstritten wie er von seinen Anhängern bewundert wurde. Von diesen ließ er sich als "Wahrer Vater" huldigen - seine Familie als die "Wahre Familie".

Drei Millionen Anhänger

Der selbst ernannte Messias und Gründer der "Vereinigungskirche" - so der eigentliche Name - hatte die Sekte 1954 in Südkorea gegründet. Sie ist eine der bedeutendsten religiösen Gemeinschaften der Welt. Rund drei Millionen Anhänger bekennen sich zu der Bewegung, die nach eigenen Angaben in rund 200 Ländern missionarisch aktiv ist.

Bekannt wurde die Moon-Sekte für ihre Massentrauungen, bei denen sich tausende Paare zu einer Zeremonie versammeln. Bei den sogenannten Blessings (Segnungen) erteilte er in Stadien und per Satellit Tausenden Paaren rund um den Globus seinen Segen.

Für seine Kritiker war er ein Verführer, der es über seine religiösen Aktivitäten hinaus dank eines ausgeprägten Geschäftssinns und einer ergebenen Gefolgschaft zum Milliardär gebracht hatte. Moon (Mun) war Mitte August nach einer Lungenentzündung bewusstlos in ein Krankenhaus in der Hauptstadt Seoul eingeliefert worden. Bereits am Freitag hatte die Sekte angedeutet, dass ihr Anführer bald sterben würde.