Serbien: Straße nach Ratko Mladic benannt
Eine Straße in der serbischen Ortschaft Nova Pazova, etwa 25 westlich von Belgrad, trägt seit dreizehn Jahren den Namen des Genozid-Angeklagten und früheren Militärchef der bosnischen Serben, Ratko Mladic. Wie sich dieser Tage herausstellte, geht es um eine Straße, in der Flüchtlinge aus Bosnien vor etwa dreizehn Jahren ihre Häuser errichtet hatten.
Die Straße hatte nie einen offiziellen Namen bekommen, weshalb ihre Einwohner dort auch nicht ihren ständigen Wohnsitz anmelden konnten. Im Volksmund war die Straße nach dem Haager Angeklagten benannt. Inzwischen begannen aber auch die Kommunaldienste ihre Rechnungen auf diesen Namen auszustellen.
"Das wird sich ändern"
Der Bürgermeister der Ortschaft Goran Jovic zeigte sich überrascht, als Medien dieser Tage über die Straße des Haager Angeklagten berichteten. Es sei ihm bekannt gewesen, dass eine Straße im Volksmund 1999 von ihren Einwohnern, mehrheitlich bosnischen Serben, nach Mladic benannt worden sei, er habe aber nicht gewusst, dass auch die Rechnungen der Kommunaldienste auf diesen Namen ausgestellt würden. "Schon morgen wird sich dies ändern", versicherte Jovic am Wochenende.
Mladic war im Mai 2011 in der Vojvodina-Ortschaft Lazarevo festgenommen und an das UNO-Tribunal für Kriegsverbrechen im ehemaligen Jugoslawien (ICTY) überstellt worden. Er hat sich in elf Anklagepunkten für Völkermord in Srebrenica und anderen bosnischen Gemeinden, sowie wegen weiterer Kriegsverbrechen zu verteidigen.
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