Politik

Israel: Ägyptische Polizisten getötet

Nach der Anschlagsserie im Süden Israels am Donnerstag hat die israelische Luftwaffe in der Nacht auf Freitag weitere Ziele im Gazastreifen attackiert. Bei einem Luftschlag an der Grenze sollen auch zwei ägyptische Polizisten und ein Armeeoffizier getötet worden sein. Das israelische Flugzeug habe offensichtlich mutmaßliche palästinensische Extremisten verfolgt, berichtete die amtliche ägyptische Nachrichtenagentur. Die Palästinenser seien an den Grenzübergang Rafah geflüchtet. Als sie diesen erreichten, habe das israelische Flugzeug das Feuer eröffnet. Dabei wurden den Angaben zufolge die ägyptischen Polizisten getroffen, die sich an dem Grenzübergang befanden.

Die israelische Armee reagiert mit den Luftangriffen auf die tödliche Anschlagsserie nahe Eilat. Für die Taten machte Israel das palästinensische Volkswiderstandskomitee verantwortlich. Einer der Anführer der bewaffneten Gruppe wurde laut Zeugenaussagen bei den Luftangriffen am Donnerstag getötet, weitere Palästinenser starben. Nach israelischen Angaben waren die Attentäter aus dem Gazastreifen über Ägypten nach Israel eingedrungen. Sieben Angreifer seien getötet worden.

Angriff auf Reisebus

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Die Zahl der bei der Anschlagsserie im Süden Israels getöteten Israelis stieg nach offiziellen Angaben unterdessen auf acht. Stunden nach den insgesamt vier Angriffen von Bewaffneten auf Reisebusse, Autos und ein Armeefahrzeug sei ein Polizist bei der Verfolgung der Attentäter erschossen worden. Bei den Anschlägen seien ein Soldat und sechs Zivilisten ums Leben gekommen. Bei einem der blutigsten Terrorakte seit Jahren wurden auch zahlreiche Menschen verletzt.

Regierungschef Benjamin Netanyahu warnte: "Wenn Terroristen denken, sie könnten Israel ungestraft angreifen, dann werden sie einen Preis zu zahlen haben, einen sehr hohen Preis." Verteidigungsminister Ehud Barak gab Ägypten eine Mitschuld an den Anschlägen. "Die Angriffe sind ein Beweis für die mangelnde Kontrolle der Ägypter auf der Sinai-Halbinsel und das Erstarken terroristischer Gruppen dort", hieß es in einer Erklärung des israelischen Verteidigungsministeriums. Die Drahtzieher der Anschläge säßen aber im Gazastreifen, schrieb Barak weiter. Israel werde mit aller Härte und Entschiedenheit reagieren.

"Neue Dimension des Terrors"

Der palästinensische Spitzenpolitiker Saeb Erekat warnte Israel vor "unverantwortlichen Vergeltungsmaßnahmen". Israel dürfe die Zivilbevölkerung nicht kollektiv bestrafen. Beobachter sprachen angesichts der Eilat-Anschläge von einer neuen Dimension des Terrors. Die Attentäter hätten zunächst einen Reisebus nördlich des Badeortes am Roten Meer beschossen und seien dann geflohen. Kurz darauf seien am selben Straßenabschnitt ein zweiter Bus und zwei Privatautos unter Feuer genommen worden. Ein herbeigerufenes Armeefahrzeug sei auf eine Sprengfalle gefahren.

Den Erkenntnissen zufolge setzten die Attentäter auch panzerbrechende Waffen und Mörser ein, sagte Armeesprecher Yoav Mordechai im Rundfunk. Die getöteten Angreifer hätten Sprenggürtel und Handgranaten getragen, die erst entschärft werden mussten.

Chronologie: Zahlreiche Tote und Verletzte

Der Anschlag in Eilat ist der schwerste seit Langem. Seit Mitte 2008 war die Ruhe nur drei Mal gebrochen worden.
7. April 2011 Palästinenser beschießen vom Gazastreifen aus einen Schulbus. Ein 16-Jähriger stirbt.
23. März 2011 Bei einem Bombenanschlag in Jerusalem wird eine Britin getötet, Dutzende werden verletzt.
31. August 2010 Vier Israelis sterben bei einem Anschlag in der Nähe von Hebron.
2. und 22. Juli 2008 Bei Amokfahrten mit Radladern und Bulldozern werden in Jerusalem drei Israelis getötet, die Fahrer werden jeweils erschossen.
6. März 2008 Bei einem Selbstmordanschlag auf eine jüdische Religionsschule in Jerusalem sterben neun Menschen, Dutzende Schüler werden verletzt. Ein als orthodoxer Jude verkleideter Palästinenser dringt in die Schule ein und schießt zehn Minuten lang um sich. Ein Armeeoffizier erschießt den Mann.
4. Februar 2008 Bei einem Selbstmordanschlag in der Stadt Dimona sterben drei Menschen, darunter die beiden palästinensischen Attentäter.
29. Januar 2007 In einer Bäckerei in Eilat am Roten Meer explodiert eine Rucksackbombe. Dabei werden der 21-jährige Attentäter und drei Israelis getötet. Dutzende werden durch Splitter verletzt. Der Islamische Dschihad rechtfertigt die Tat als Reaktion auf Israels Boykott der Hamas-Regierung.
17. April 2006 Vor einem Schnellimbiss in Tel Aviv zündet ein Dschihad-Selbstmörder seinen Sprengstoffgurt. Mit ihm sterben zehn Passanten, 65 werden zum Teil schwer verletzt.

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