Politik/Inland

Wolfram Pirchner: Von der ORF-Couch auf die EU-ÖVP-Liste

Die ÖVP stellt am Montag ihre Kandidaten für die EU-Wahl vor. Kein Geheimnis mehr: Auch Ex-ORF-Moderator Wolfram Pirchner ziert die türkise Liste. Der 60-Jährige hat bereits 2018 für die niederösterreichische ÖVP bei der Landtagswahl kandidiert.

Pirchners kolportierter sechster Listenplatz wäre allerdings ein Kampfmandat: Bei der EU-Wahl 2014 hat die ÖVP mit 27 Prozent fünf Mandate geschafft, und jüngste Umfragen sagen der Partei auch diesmal kein besseres Ergebnis voraus.

Allerdings soll heuer bei der ÖVP nicht die Reihung auf der Kandidatenliste darüber entscheiden, wer für die ÖVP ins EU-Parlament einzieht, sondern die Zahl der Vorzugsstimmen. Dank diesem internen Vorzugsstimmensystem könnte Pirchner also mit einem erfolgreichen Persönlichkeitswahlkampf ein Mandat ergattern.

ORF-Urgestein

Pirchner flimmerte jahrelang als Moderator von „Willkommen Österreich“ auf der TV-Couch durch Österreichs Wohnzimmer. Er moderierte auch Schlager- und Volksmusik-Sendungen wie „Starnacht am Wörthersee“, „Starnacht am Montafon“ oder die Vorentscheidung zum „Grand Prix der Volksmusik“.

Im August 2017 verließ Pirchner den ORF und machte sich als Mentalcoach selbstständig. 2004 und 2005 hatte der Tiroler die KURIER ROMY als „beliebtester Moderator“ bekommen. 2012 versuchte sich Pirchner als „Dancing Star“, bei der Freitagabend-Show schied der Moderator damals in der sechsten Folge aus.

Dass TV-Promis ins Europäische Parlament nach Brüssel und Straßburg wechseln (wollen), hat in Österreich eine gewisse Tradition. Die ehemalige ZiB-Moderatorin Ursula Stenzel saß von 1996 bis 2006 für die ÖVP im EU-Parlament, Eugen Freund für die SPÖ seit 2014. Er kandidiert aber nicht mehr. Karin Kraml (früher Resetaritis) schaffte im Jahr 2004 ein Mandat mit der Liste Martin.

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