Wirtschaftsbund schlägt Alarm: Ohne Freitesten bricht Wirtschaft zusammen
Von Ida Metzger
Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) machte mit der Forderung nach der Möglichkeit des Freitestens am Wochenende den Vorstoss. Doch Gesundheitsminister Rudolf Anschober lehnte dieses Modell ab. Die Wirtschaft schlägt nun Alarm und macht Druck auf Gesundheitsminister Rudolf Anschober. „Angesichts steigender Corona-Neuinfektionen und immer mehr Personen in Quarantäne fürchten wir bald einen Zusammenbruch ganzer Wirtschaftszweige. Bereits jetzt berichten uns Betriebe vom Ausfall ganzer Abteilungen aufgrund von Verdachtspersonen. Mit wachsender Anzahl steigt natürlich auch die Zahl jener, die sich 10 Tage in Quarantäne begeben müssen. Das ist viel zu lange und auf Dauer nicht mehr tragbar“, so Wirtschaftsbund-Generalsekretär Kurt Egger.
Derzeit befinden sich laut Schätzungen 90.000 Personen in Österreich in Quarantäne. Bei steigender Zahl an Infektionen könnte sich diese im November auf 200.000 Personen erhöhen. „Der wirtschaftliche Schaden wäre enorm. Der Betrieb steht still und Aufträge können nicht abgearbeitet werden, was in letzter Konsequenz zu mehr Insolvenzen und Arbeitslosen führt. Wir brauchen hier dringend eine Lösung, welche eine Ausbreitung verringert und gleichzeitig die Menschen rasch zurück aus der Isolation holt“, so Egger.
Halbierung der Quarantäne auf fünf Tage wäre erster Schritt
„Wir unterstützen den gestrigen Vorstoß von Bundeskanzler Kurz, eine Halbierung der Quarantäne auf fünf Tage zu prüfen. Langfristig muss es aber möglich sein, durch negative Tests ein Weiterarbeiten zu ermöglichen“, so Egger.
Diese Regelung gibt es bereits für Spitzensportler, Künstler oder Schlüsselpersonal der versorgungskritischen Infrastruktur: Zum Beispiel wird die Teilnahme an einem Wettkampf oder an einem Auftritt trotz Kategorie-1 durch Vorliegen eines negativen PCR-Test Ergebnisses, das nicht älter ist als 24 Stunden, ermöglicht. Auch versorgungskritisches Personal im Gesundheits- und Pflegebereich, das als Kategorie-1-Kontaktperson klassifiziert wurde, darf außerhalb des Wohnortes arbeiten, wenn innerhalb von 24 Stunden ein PCR-Test durchgeführt wird.
„Hier muss Gesundheitsminister Anschober ein Konzept finden, wie wir diese Regelung auch auf andere Wirtschaftszweige ausweiten können, damit nicht nur die Bevölkerung geschützt wird, sondern auch ein Wirtschaftsleben auf Dauer möglich ist“, so Egger abschließend.