Chronik/Wien/Wien-Wahl 2020

Grüne wollen Miethaien das Handwerk legen

Von der Mauer bröckelt der Verputz. Viele Fenster wurden von innen zugeklebt.

Andreas Schilk ist der letzte Bewohner in der Hetzgasse 8 (3. Bezirk). Denn der derzeitige Eigentümer habe das Haus jahrelang verfallen lassen, schildert Schilk. Er wolle das Haus abreißen und einen Neubau errichten.

Doch noch weigert sich Schilk – trotz Räumungsklagen – auszuziehen.

Alle Inhalte anzeigen
Für die Wiener Grünen ist die Geschichte des Hetzgassen-Hauses ein Fall von vielen. Zu vielen. Um Gründerzeithäuser und deren Bewohner künftig vor Immobilienspekulanten zu beschützen, wurde am Dienstag unter dem Slogan "Bye bye Miethai"(inklusive aufgeblasenem Hai) das neue Antispekulationspaket präsentiert.

So fordert Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou zum einen ein Frühwarnsystem, das bei den Gebietsbetreuungen angesiedelt ist. Diese sollen den Fall dann an die zuständigen Stellen weiterleiten, damit die notwendigen Schritte, etwa Renovierungsarbeiten, gleich eingeleitet werden können.

Egal ob Schutzzone oder nicht, soll außerdem die MA 19 (Stadtbild)vor jedem Abbruch in Wien für ein Gutachten herangezogen werden. Und die "technische Abbruchreife", die es erlaubt, auch Häuser in einer Schutzzone abzureißen, soll gänzlich abgeschafft werden. Vassilakou: "Es soll sich nicht rentieren, alle Häuser verfallen zu lassen."

Apropos Schutzzone. Heute, Mittwoch, wollen die Grünen im Gemeinderat ein Antrag einbringen, um die Hetzgasse 8 zu einer solchen zu machen.