Politik/Inland

Hundstorfer, Griss & Lugner im Alltagstest: Was kostet was im Supermarkt?

Der Saal ist voll. Hunderte Lehrlinge und Schüler warten auf ein Trio. Die Wahlwerber Rudolf Hundstorfer, Irmgard Griss und Richard Lugner sind angesagt – zu einer „Antrittsprüfung“ für das höchste Staatsamt, initiiert von der Gewerkschaftsjugend. Vier Tests sind zu bestehen: eine Eierspeise muss fabriziert, ein Abflussrohr zusammengesetzt, eine Latte zersägt, der Wert eines Warenkorbs geschätzt werden. An ein „Wetten, dass ...?“ für Hofburg-Kandidaten erinnert die Szenerie.

Lugner ist Lugner

Griss erträgt es mit unbeirrbarem Lächeln; Hundstorfer wirkt gequält (vielleicht auch deshalb, weil er sich beim Zwiebelzerkleinern in den Finger geschnitten hat); Lugner ist Lugner. Beim Kochen ratlos („Ich schaue, wie Frau Griss das macht“), bei der finanziellen Lebensmittelbewertung weit daneben. Von Waschpulver über Milch und Kaffee bis zu Gemüse – um 260 € sei zu haben, was vor ihm steht, sagt der Baumeister. Tatsächlich wurden 75 € ausgegeben. Lugner erklärt die Diskrepanz: „Wie soll ich wissen, wie viel das Zeug kostet, wenn meine Frau immer einkaufen geht? Wenn ich dabei bin und das Wagerl voll, zahlen wir 200 bis 300 €.“ Auch Griss hat sich verrechnet („45 €“). Hundstorfer kommt der Realität sehr nah („80 €“).

Beim Rohr- und Holzwerk haben beide das Nachsehen. Lugner siegt – g’lernt ist g’lernt. Nach der Handarbeit wird geredet. Das Antrittsmotiv nennen sie, zur Lehrlingsausbildung, zu Feminismus äußern sie sich. Ein Befähigungszeugnis gibt es dann – für alle. Griss habe sich am Besten geschlagen („Sie hat ehrlich gesagt, was sie denkt“), befindet Kochlehrling Marcel (16). Freund Manuel (17) hat Hundstorfer auf Platz 1 („Sehr gute Argumente“). Für wen sie am 24. April stimmen werden, ist dennoch offen. Schon klar ist nur: „Wir gehen wählen.“