Voves´ letzter Coup
Von Josef Votzi
Franz Voves geht, Hermann Schützenhöfer bleibt – ein Abgang, der seinesgleichen sucht. Voves hält sein Versprechen, abzutreten, wenn er unter 30 Prozent landet. In der Partei übergibt er den Job an seinen 35-jährigen politischen Ziehsohn. Das Land überlässt die (mit 5461 Stimmen Vorsprung) noch stärkste Partei der Nr. 2. Für alle fünf Jahre bis zur Wahl; keine Halbzeitlösung, kein Kleingedrucktes.
Schwarze staunen, Rote hadern: Wie kann er uns antun, die Führung ganz aus der roten Hand zu geben?
Der Erfinder der Reformpartnerschaft, in der Stillstand und Parteien-Gekeif fünf Jahre lang ein No-Go waren, bleibt sich im Abgang treu: Bei Alter Ego Schützenhöfer glaubt Voves das Reformwerk in sicheren Händen. Das Interesse des Landes geht vor Machtinteressen der eigenen Partei. Ein letzter staatsmännischer Coup, den nur parteipolitische Kleingeister als Erpressung und Schwächezeichen abtun. Ein unheimlich starker Abgang, der kurz Niessls rot-blaue Kapitulation vergessen lässt: Machterhalt geht über alles. Wenn es sein muss, legen wir uns morgen auch mit dem Todfeind von gestern ins Bett.