Steirischer Ex-Landesrat Paierl aus ÖVP ausgetreten
Der ehemalige steirische ÖVP-Landesrat Herbert Paierl ist aus der Volkspartei ausgetreten. Das berichtet die Kleine Zeitung in ihrer Samstag-Ausgabe. Seinen Schritt bezeichnete er nicht als Affekthaltung, sondern als Endpunkt einer Entfremdung: "Es ist, wie wenn ein Nicht-Kirchengänger aus der Kirche austritt."
Der Schritt erfolgt wenige Wochen vor der steirischen Landtagswahl, für die ÖVP-Obmann Hermann Schützenhöfer Paierl als Wahlkämpfer gewinnen wollte. Paierl steht dafür nun wohl nicht mehr zur Verfügung.
Von der Politik in die Wirtschaft
Der am 26. Mai 1952 in Prebendorf in der Oststeiermark geborene Paierl heuerte nach Matura und Studium an der TU Wien 1981 im Büro des damaligen steirischen Landeshauptmannes Josef Krainer junior an, wo er später Kabinettschef wurde. 1993 wechselte er in den Vorstand des steirischen Energieversorgers Steweag. 1996 wurde er unter Landeshauptfrau Waltraud Klasnic Wirtschaftslandesrat, später auch noch Finanzreferent. 2004 kam es nach innerparteilichen Streitereien mit Gerhard Hirschmann zum Bruch, Paierl wurde gefeuert.
Seit 2004 ist er als Unternehmensberater selbstständig, von 2004 bis 2005 und seit 2009 ist er im Magna-Konzern von Frank Stronach tätig. Zuletzt machte er als Interessent für den Kauf der Kommunalkredit Schlagzeilen, als er ein Konsortium anführte, das letztlich aber nicht zum Zug kam.