Politik/Inland

Türkis-Blau buhlt um die Gunst von 100 Wirtschaftsbossen

Höhere Höchstarbeitszeiten, niedrigere Strafen für Unternehmen, gesenkte Steuersätze: Gerade einmal ein halbes Jahr im Amt, machte die Regierung mit ihren bisherigen Beschlüssen bereits deutlich, dass sie vor allem eines vorhat: der Wirtschaft ein profitableres Umfeld verschaffen.

Und um dieser unternehmensfreundlichen Stoßrichtung Nachdruck zu verleihen, lud die Regierungsspitze nun 100 Top-Manager aus 14 Ländern nach Wien ins Schloss Schönbrunn ein. Die eintägige Standortkonferenz firmiert unter der Bezeichnung „Invest in Austria“ und soll die Wirtschaftsbosse davon überzeugen, verstärkt auf Österreich zu setzen, heißt es aus dem Wirtschaftsministerium im Vorfeld des Events zum KURIER.

1.200 Milliarden Euro

Erwartet werden unter anderem Lufthansa-Chef Carsten Spohr, Europas Microsoft-Chef Michel van der Bel und Fabrizio Saccomanni, Vorstand der Unicredit. Auch mit von der Partie sind Topmanager des Pharmariesen Pfizer sowie Nokia und heimischer Großbetriebe wie Infineon oder AT&S. Die Unternehmen, deren Vertreter am Montag im Schloss Schönbrunn gastieren, beschäftigen insgesamt an die fünf Millionen Mitarbeiter, ihr gemeinsamer Jahresumsatz beläuft sich auf rund 1.200 Milliarden Euro.

Konkret soll das türkis-blaue Werben wie folgt ablaufen: Nach einer Eröffnungsrede von Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) setzen sich die Bosse im kleineren Kreis mit den für sie relevanten Ministern zusammen, um mögliche Österreich-Investments zu besprechen. So steht etwa Finanzminister Hartwig Löger für Steuerfragen zur Verfügung, Verkehrsminister Norbert Hofer soll Infrastruktur-Deals einfädeln und Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck informiert laut Regierung über Standort und Digitalisierung.