Tiroler Grüne: Aufhebung der Silvester-Sperrstunde "falsches Signal"
Die Tiroler Grünen sorgen sich offenbar wegen der Coronavirus-Variante Omikron und den anstehenden Feiertagen. Vor allem die Silvesterfeierlichkeiten bereiten Klubobmann Gebi Mair Sorgen, berichtete die Tiroler Tageszeitung (Dienstags-Ausgabe).
Bei einem Treffen der Landtagsparteien mit Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) forderte er eine "klare Linie und eine Ansage, dass auf große Silvesterfeiern heuer verzichtet wird".
"Heißer Tanz auf dem Vulkan"
In der Aufhebung der Sperrstunde zu Silvester sah Mair das "falsche Signal zur falschen Zeit", wie er gegenüber der APA meinte. Der Jahreswechsel dürfe nicht zu einem "heißen Tanz am Vulkan werden": "Omikron ist am Vormarsch. Silvesterfeiern sind ein zu großes Risiko".
Die Neuinfektionen seien gerade erst im Sinkflug, was sich auf den Intensivstationen erst langsam abbilden werde. "Mit ausgelassenen Feiern in Innenräumen werden die Ansteckungen wieder in die Höhe schnellen. Das war in der Vergangenheit so und mit der neuen Virusmutation ist die Wahrscheinlichkeit umso höher. Daher bin ich gegen die Aufhebung der Sperrstunde in Lokalen zu Silvester", argumentierte der grüne Klubchef.
Am Mittwoch findet erneut eine Besprechung zur Corona-Lage zwischen Bund und Ländern statt - unter Teilnahme von Vertretern der neuen Gesamtstaatlichen Covid-Krisenkoordination (Gecko). Mair erwartet sich dabei eine "Klarstellung": "Risikominimierung ist bei der Omikron-Variante das Gebot der Stunde. Eine klare Linie ist unumgänglich."
FPÖ will ebenfalls Klarheit
Der Tiroler FPÖ-Landesparteiobmann Markus Abwerzger ortete "schwarz-grüne Show- und Ankündigungspolitik" und forderte in einer Aussendung "Klarheiten". Pandemiebestimmungen für Silvester müssten noch vor Weihnachten fixiert werden.
"Die Wirtschaftstreibenden und die Bevölkerung haben ein Recht darauf, jetzt zu wissen, was sie erwartet", fand der blaue Politiker. "Es ist schon skurril, vor einer Woche noch wurden 'kleine Freiheiten' der leidenden Bevölkerung versprochen, nun soll es anderes werden, und alles wird in Frage gestellt", kritisierte Abwerzger.
Der grüne Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein hatte am Montag um Vorsicht in Form der bekannten Hygiene- und Abstandsregeln ersucht und an die Menschen appelliert, sich vor den Zusammenkünften zu testen und sich eine Booster-Impfung zu holen.
Prinzipiell gilt derzeit ein Lockdown für Ungeimpfte, am 24., 25., 26. und 31. Dezember gibt es aber Ausnahmen: Zusammenkünfte sind für bis zu zehn Personen erlaubt. Gleichzeitig entfällt am 31. Dezember die Sperrstunde in der Gastronomie.