Politik/Inland

Erstes Abtasten zwischen ÖVP und Grünen

Mit einem fünfköpfigen Team sind die Grünen Mittwochnachmittag der Einladung der Tiroler Volkspartei zu Sondierungsgesprächen gefolgt. Die Vorzeichen, dass sich daraus Koalitionsgespräche für eine schwarz-grüne Regierung ergeben könnten, standen zuletzt gut. Beim ÖVP-Parteivorstand am Montag hatten sich weder Bauern-, Wirtschafts- noch Arbeitnehmervertreter grundsätzlich gegen eine für Tirol neue schwarz-grüne Zusammenarbeit ausgesprochen.

Zwei Stunden dauerte das gegenseitige Abtasten am Mittwoch. Ingrid Felipe, Chefin der Grünen, sprach danach gegenüber dem KURIER von „einem konstruktiven und angenehmen Gespräch“. Über konkrete Inhalte wollte sie nichts sagen. „Wir haben Stillschweigen vereinbart.“ Die selbe Vereinbarung hatten auch schon SPÖ und ÖVP bei ihren Sondierungsgesprächen am Dienstag getroffen.

Beide Parteien kommen als mögliche Regierungspartner für Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) infrage. SPÖ wie Grüne verfügen über fünf Sitze im Landtag. Die Volkspartei kommt auf 16 der insgesamt 36 Mandate. Die Roten mussten jedoch bei den Wahlen am Sonntag ein Stimmenminus verkraften. Die Grünen konnten als einzige Partei einen Zugewinn verzeichnen. Die Volkspartei hat marginal verloren, sie könnte mit den Grünen eine „Gewinner-Koalition“ schmieden. Davon erhoffen sich die Schwarzen frischen Wind für Tirol.

Sondierungsgespräche gibt es am Donnerstag auch mit „vorwärts Tirol“. Die Bürgerliste hatte auf Anhieb vier Mandate erobert und würde ebenfalls die erforderliche Stärke für eine Regierung mitbringen. Im Wahlkampf wurde eine Zusammenarbeit mit einer ÖVP unter Platter ausgeschlossen. Für drei der vier Mandatare ist das nun vorstellbar.

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