Politik/Inland

Susanne Raab: Kurz-Vertraute managt Integration

Wann immer es geht, setzt Sebastian Kurz auf Vertraute. Bei Susanne Raab folgt der ÖVP-Chef einmal mehr diesem Muster. Die 35-Jährige und der Kanzler kennen einander, seit Kurz mit 24 Jahren Integrationsstaatssekretär wurde.

Seit diesen Tagen im Jahr 2011 blieb Raab, die vor zwei Jahren im Außenministerium Österreichs jüngste Sektionschefin wurde, dem heiklen Thema Integration treu. Über ihren Tisch gingen Vorhaben wie das Islamgesetz und das Burka-Verbot. "Integration ist ihr Leibthema. Sie ist in diesem Bereich eine Top-Juristin, besitzt aber auch die nötige Menschlichkeit. Denn sie hat neben Jus auch Psychologie studiert", erzählt eine enge Freundin.

Warum Kurz gerade die 35-Jährige als Integrationsministerin ausgewählt hat, ist klar: "Für Raab ist der Ansatz von Kurz – nämlich Integration durch Leistung – goldrichtig", erzählt eine Wegbegleiterin. Aber Raab agiere "nicht aus dem Elfenbeinturm heraus, sondern besucht laufend Projekte, die vom Außenministerium gefördert werden", berichten Arbeitskollegen.

Zuletzt gehörte sie dem Verhandlungsteam der ÖVP bei den Koalitionsgesprächen an. Hier musste sie mit der grünen Abgeordneten Alma Zadic, die Migrationshintergrund hat – und einen anderen Zugang zu Integration –, auf einen grünen Zweig kommen. Das war die Feuerprobe für die neue Ministerin auf einem heiklen Terrain, insbesondere wenn man mit den Grünen regiert. Genau das soll aber die Stärke von Raab sein. "Wenn unlösbare Aufgaben anstehen, ist sie die Erste, die anpackt".

Einen Drang in Führungsfunktionen hatte Susanne Raab schon zu Schulzeiten, war sie doch in Vöcklabruck Schulsprecherin.