Politik/Inland

Stronach: "Wie viele Angestellte?"

Am Donnerstag traten im ersten TV-Duell FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache und Team-Stronach-Gründer Frank Stronach gegeneinander an.

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Startschuss: Erneut startet das Duell mit Einspielungen der beiden Kontrahenten über den jeweils anderen. Stronach: "Ich war niemals radikal". Strache spielt in den Filmen auf Stronachs Wohnsitze an - "Er ist kein Patriot."

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Moderatorin Thurher sticht zu Beginn in Heinz-Christian Straches Wunde: Nach Stronachs Parteigründung müsse man nicht mehr über Straches Kanzleranspruch diskutieren. Strache überspielt: "Wir unterscheiden uns in vielen Bereichen", etwa bei der Haltung gegenüber der NSA und bei der Todesstrafen-Debatte.

Bei den vergangenen Landtagswahlen liefen viele FPÖ-Wähler zum Team Stronach, führt Thurnher an. "Man darf Äpfel nicht mit Birnen vergleichen", kontert Strache.

Todesstrafe: Das Team Stronach ist gegen die Todesstrafe, sagt Neo-Politiker Stronach. Die Strafen für Gewaltverbrechen sind aber seiner Ansicht nach zu niedrig - Gleichklang mit dem FPÖ-Chef. "Aber ich will nicht den Henker spielen", sagt Strache.

Berufspolitik: Strache ist Berufspolitiker - wenn es nach Wirtschaftsboss Stronach geht, reichen zwei Perioden. Doch einen richtigen Angriff startet der 81-Jährige nicht gegen seinen Kontrahenten. Bisher scheint sich Stronach zurückzunehmen.

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Diesen Job erledigt Strache: "Das Gold macht nicht die Regel", spielt er auf das geflügelte Stronach-Wort an und zeigt das erste Taferl in die Kamera: die "Magna-Speisekarte".

Zuwanderung: Stronach kam dereinst mit nur 200 Dollar in der Tasche nach Kanada. Hätte Strache in einwandern lassen? Selbstverständlich, sagt Strache - wenn er Arbeit hat. Stronach: "Da habe ich Glück gehabt, dass Strache damals nicht Innenminister in Kanada war." Doch bei Thema Einwanderung ist auch Stronach streng: Österreich sei ein kleines Boot und man müsse je nach wirtschaftlicher Lage entscheiden.

Strache ist in seinem Element und führt osteuropäische Einwanderer ins Treffen. Einwanderungsstopp ja - von außerhalb der EU.

"Man muss schon aufpassen, dass man da nicht zu rassistisch ist", meint Stronach.

Währung: Was unterscheidet Sie in der Euro-Frage von Strache, fragt die Moderatorin. Für Stronach ganz klar: "Die Wirtschaft-Erfahrung" - und er bleibt dabei: Er will nicht zum Schilling zurück, er will eigene Euro-Währungen. Wann soll die Umstellung kommen? "Je früher, umso besser".

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Strache lässt den Vorwurf, er habe keine Wirtschafts-Erfahrung, nicht auf sich sitzen. Stronach habe schon viel probiert, aber "Schuster, bleib' bei deinen Leisten". Der FPÖ-Chef will seinerseits eine Diskussion starten über einen Nord- und Südeuro und kritisiert den ESM.

Thurnher: "Teilen Sie die Meinung Straches zum Euro-Rettungsschirm?" Stronach: "Der hat so viel gesagt, hab ich gar nicht alles mitgekriegt."

Übrigens: Stronach liegt in der Redezeit zurück, die Diskussion verläuft bisher alles andere als scharf.

Gesundheit: Sollen gesund lebende Leute weniger zahlen? Die Effizienz könnte mit Verwaltungsabbau gestärkt werden, antwortet der FPÖ-Chef. Familien, Pensionisten, Arbeitnehmer - sie leiden laut Strache unter der aktuellen Politik.

Auch Stronach nimmt das Thema dankbar auf: Stichwort Funktionäre.

Thurnher versucht es erneut mit der Frage nach einem Bonussystem. "In einer zivilisierten Gesellschaft soll jeder Zugang haben", so Stronach. Doch die Prävention werde vernachlässigt.

Magna: Jetzt wird es der Moderatorin zu bunt: Die Herren seien sich zu einig. Strache nützt die Chance und führt erneut die "Magna-Speisekarte" an: Menschen, die etwa in der Politik standen und später bei Magna unterkamen. Auch die Namen Grasser und Hochegger fallen.

"Ich hab' mit dem Hochegger noch nie was zu tun gehabt. Ich kenn' ihn gar nicht", sagt Stronach.

Privatisierungen: Sollen weitere Unternehmen privatisiert werden? "Ich bin absolut dagegen", sagt der blaue Obmann. Etwa dass Stronach die ÖBB kaufen könnte, ist für Strache ein Graus. "Das wundert mich ein bisschen, er ist für Funktionäre", kontert Frank Stronach. Straßennetz und Wasser sind Eigentum der Bürger, und diese sollen Aktien bekommen. "Auch ich war kleiner Unternehmer..", setzt Strache an. "Wie viele Angestellte?", fragt Stronach. "Fünf. Sie kommen mir manchmal vor, wie ein Oligarch", wo jemand, der weniger hat, nichts zählt." Antwort: "Er hat wenigstens einen Beruf erlernt."