Schwarz-blaue Rufe nach Rücktritt von SPÖ-Mandatar Kollross
Der sozialdemokratische Nationalratsabgeordnete und Bürgermeister von Trumau Andreas Kollross sieht sich mit Rücktrittsaufforderungen von ÖVP und FPÖ konfrontiert. Anlass war ein rasch wieder gelöschter Tweet des SP-Mandatars, in dem er es für einen Scherz hielt, über ein "ius primae noctis" für Gemeindeoberhäupter zu sinnieren. Auch seine Entschuldigung im Anschluss ist für Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP) und die Freiheitlichen zu wenig.
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Raab meinte am Samstag in einer Aussendung in Richtung SPÖ: "Während sonst sofort vehement Rücktritte gefordert werden, gibt man sich bei den eigenen Parteimitgliedern ausgerechnet bei solch ekelhaften Äußerungen mit fadenscheinigen Entschuldigungen zufrieden." Durch Kollross' öffentlichen Aussagen würden "Opfer von sexueller Gewalt auf das Widerlichste verhöhnt und Frauen erniedrigt". Die Frauenministerin meint, dass er deshalb sein Amt räumen sollte.
"Widerwärtige Entgleisung"
Scharfe Kritik kommt auch aus der ÖVP Niederösterreich. Von einer "widerwärtigen Entgleisung" sprechen Landesgeschäftsführer Matthias Zauner und Frauensprecherin Silke Dammerer: "„Die SPÖ NÖ darf die Vergewaltigungs-Fantasien ihres Nationalratsabgeordneten Kollross nicht unter den Tisch kehren. Eine halbherzige Entschuldigung wird in dieser Sache nicht ausreichen. Sexuelle Gewalt ist kein Kavaliersdelikt. Erst recht nicht, wenn sie von einem Spitzenpolitiker geäußert wird“
Die freiheitliche Nationalratsabgeordnete Dagmar Belakowitsch befand in einer Aussendung, dass alleine der Gedanke Kollross' diesen für jedes politische Amt disqualifiziere. Er soll daher seinen Posten zur Verfügung stellen und seinen Hut ziehen.
SPÖ-Chef Andreas Babler hatte am Freitag die Aussagen seines Parteikollegen verurteilt und eine Entschuldigung eingefordert, die dann auch folgte.