Politik/Inland

Schock für ÖVP: Grüne wollen SPÖ in Regierung

Jetzt wird’s kompliziert. Am Dienstagabend beschlossen Landesvorstand und Landesausschuss der Grünen, einer künftigen Regierung angehören zu wollen – allerdings nur mit ÖVP und SPÖ; eine Koalition mit dem Team Stronach sei kein Thema. Gegen diese Partei habe man „grundlegende Bedenken“, sagte Grünen-Chefin Astrid Rössler.

Das ist ein harter Schlag für die ÖVP und den Boulevard. Denn bereits einen Tag nach der Wahl hatte der designierte Finanzlandesrat Christian Stöckl im KURIER erklärt, dass es eine „breite Basis für Schwarz-Grün plus Stronach“ gebe. Und die Kronen Zeitung titelte am Mittwoch: „Salzburger wollen Schwarz-Grün-Gelb“ – was so viel bedeutet wie: Die Krone will Schwarz-Grün-Gelb.

Die von den Grünen präferierte Variante Schwarz-Rot-Grün schließt wiederum ÖVP-Chef Wilfried Haslauer aus. Diese sei sinnlos, weil ÖVP und SPÖ ohnedies eine Mehrheit im Landtag hätten, sinnierte Haslauer. Schwarz-Rot-Grün sei „nicht Fisch, nicht Fleisch“. Aus Sicht der ÖVP wäre dieses Bündnis sogar gefährlich, denn dann hätten die Schwarzen drei Landtagssitze, Grüne und Rote je zwei Sitze – und damit bei strittigen Themen eine Mehrheit in der Regierung, mit der sie die ÖVP überstimmen könnten.

In ersten Vier-Augen-Gesprächen wollte Haslauer am Mittwoch mit allen Parteichefs über eine mögliche Zusammenarbeit reden. „Die Treffen haben vorrangig das Ziel, das Klima auszuloten“, hieß es aus seinem Büro.

Schwarz-Blau-Gelb?

Das Team Stronach, das gerne einer neuen Regierung angehören würde, brachte dabei eine neue Farbvariante ins Spiel-Chef: Schwarz-Blau-Gelb. Nachdem die Grünen ja mit Stronachs Mannen bekanntlich nicht können, schlug Parteichef Hans Mayr vor, statt Grün die FPÖ in eine Regierung zu holen – und das ohne die SPÖ.

Dieser Plan dürfte allerdings an der FPÖ scheitern. Im KURIER nahm Karl Schnell seine Partei de facto schon aus dem Koalitionspoker. „Mit einer Dreier-Koalition mit Stronach hätte ich keine Freude“, sagte er. Um Regierungsverantwortung zu übernehmen, bräuchte man den Auftrag der Bevölkerung, „und den sehe ich nicht.“

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