Heeresreform mit "schwarzer Handschrift"
Im Eiltempo hat Neo-Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ) die Reform des Wehrdienstes verhandelt. Am Donnerstag sollen die Änderungen präsentiert werden.
Neu ist, dass Rekruten je nach Ausbildung und Interesse – nach einem Talente-Check bei der Stellung – unter zwei grundlegenden Modulen wählen können, sodass sie auch „einen Nutzen für ihr späteres Leben haben“: Bei „Allgemeine Fähigkeiten“ wird der Fokus auf eine verbesserte Ausbildung gelegt. Hier sollen zwar weiterhin auch Systemerhalter (Mechaniker, Köche etc.) zum Einsatz kommen. Geplant ist aber eine drastische Reduzierung von Rekruten für derlei Tätigkeiten und ein Rückgriff auf Berufssoldaten.
Neu ist zudem der Plan, für Computer-affine Jugendliche eine Abteilung für virtuelle Aktivitäten (Cyber-Sicherheit) aufzubauen. Erst im vergangenen Jahr hatte das Bundesheer für junge Progammier-Spezialisten einen Hacker-Wettbewerb ausgerufen. Ziel war und ist, die besten Talente zu finden und gegebenenfalls auch im Heer halten zu können.
Wer ohnehin eine Karriere beim Heer anstrebt, kann sich für das Ausbildungsmodul zur „militärischen Spezialisierung“ melden. Diese erfordert eine Verpflichtung über die gesetzlichen sechs Monate hinaus und ist als Vorbereitung für den freiwilligen Auslandseinsatz oder Kaderfunktionen gedacht. Auch die Rolle der Miliz soll gestärkt werden.
Im ÖVP-Klub herrscht bereits Jubel über das Verhandlungsergebnis: Die Reform trage „unübersehbar die Handschrift der ÖVP. Und das ist gut so“, ließ ÖVP-Wehrsprecher Oswald Klikovits wissen. So werde bei der Reform dem „Zwölf-Punkte-Programm der Volkspartei zur ‚Wehrpflicht neu‘ zu einem Großteil Rechnung getragen“.