Rechnungshof bemängelt Inserate-Politik der Ministerien
Der Rechnungshof übt Kritik an der Inseratenpolitik der Regierung, wobei sich diese hauptsächlich auf die Kanzlerschaft von Sebastian Kurz (ÖVP) bezieht. Laut einem Rohbericht, aus dem das profil zitiert, wird etwa der Sinn von Zuweisungen an parteinahe Medien hinterfragt.
Im Wesentlichen geht es darum, dass die Regierung Schaltagenturen beauftragte, deren Vorschläge aber "ohne weitere Begründung" korrigierte. Davon profitierten seitens des Kanzleramts etwa das Volksblatt oder die Österreichische Bauernzeitung, beim Finanzministerium die Magazine des Wiener und des oberösterreichischen Seniorenbunds.
Boulevardmedien bevorzugt
Zudem sollen Anzeigen in Qualitätsmedien reduziert oder ganz aus der Planung genommen worden sein und andere Tageszeitungen wie Heute und Kronen Zeitung verstärkt eingeplant worden sein.
Finanzministerium hat RH-Empfehlungen großteils schon umgesetzt
Aus dem Finanzministerium hieß es am Samstag, dass die Empfehlungen des Rechnungshofs großteils bereits berücksichtigt und umgesetzt worden seien. Da das Finanzressort aufgrund der zu kommunizierenden Themen immer eine sehr breite Zielgruppe zu erreichen habe, sei diese natürlich entsprechend breit gefasst und für zahlreiche Kampagnen relativ ähnlich. In der Kampagnenplanung sei jeweils darauf geachtet worden, einen "soziodemografischen Reichweitenausgleich" hinsichtlich der Kriterien Alter, Geschlecht, Bundesländer und soziale Schichten zu erreichen.
Neos-Generalsekretär Douglas Hoyos kritisierte in einer Aussendung eine "Inseratenkorruption" der ÖVP-Kanzler. Er fordert lückenlose Aufklärung und dringend notwendige Reformen.