Protest: Hartinger-Klein zu "150-Euro-Challenge" aufgefordert
Eine Gruppe von Unternehmern fordert Sozialministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) mit einer „150-Euro-Challenge“ heraus. Vorgeschichte: Hartinger-Klein sagte angesichts der bald für viele geringeren Mindestsicherung, man könne von 150 Euro im Monat leben. "Wenn man die Wohnung auch noch bekommt, dann sicher", so die Ministerin wörtlich.
Ein paar mittelständische Unternehmer fordern Hartinger-Klein nun heraus: Schafft die Ministerin es, einen Monat lang ohne fremde Hilfe von 150 Euro zu leben, spenden die Wirtschaftstreibenden ein Ministerinnengehalt in Höhe von 17.511 Euro an eine karitative Organisation. Diese dürfe Hartinger-Klein aussuchen.
Die Ministerin muss im Rahmen der "150-Euro-Challenge" alle Ausgaben des täglichen Lebens von diesen 150 Euro bestreiten – außer ihren Wohnkosten. Stefan , PR-Profi und im SPÖ-Wahlkampf 2017 zeitweise als Kampagnenmanager engagiert, ist einer der Initiatoren. "Diese Äußerung hat uns – gelinde gesagt – erstaunt. 150 Euro sind wenig Geld. Immerhin geht es um Essen und Trinken für einen Monat. Ausgaben für Kleidung, private Fahrten, Kosmetik- und Hygieneartikel, Internet und Telefon kommen auch noch dazu", sagte Sengl in einer Aussendung. "Ehrlich gesagt bezweifeln wir stark, dass die Ministerin tatsächlich weiß, wovon sie spricht."
Die Herausforderung der FPÖ-Ministerin nennt Sengl eine Win-Win-Situation. Schließlich würde die Ministerin im Falle des Einverständnisses und dem Auskommen mit so wenig Geld eine ansehnliche Spende lukrieren. Sollte sie scheitern, würde sie möglicherweise ihre Politik überdenken.
Neben PR-Mann Sengl beteiligen sich auch die Startup-Beraterin Maria Baumgartner, der Wiener Wirt und Grünen-Bezirkspolitiker Daniel Landau sowie der Sonnenstudiobetreiber und Grüne-Wirtschaft-Regionalsprecher Hans Arsenovic an der Initiative.
Keine Reaktion aus Hartinger-Büro
Am Montag meldete sich die Armutskonferenz zu Wort und verwies auf die ohnehin schlechten Lebenssituationen von Mindestsicherungsbeziehern. "Unser gemeinsames Ziel muss sein, Existenz und Chancen zu sichern, nicht Leute weiter in den Abgrund zu treiben", hieß es in einer Aussendung zu den teilweise geplanten Kürzungen.
Im Büro der Sozialministerin wollte man sich auf Anfrage der APA zur "150-Euro-Challenge" am Montag nicht äußern.