Probegalopp für Ärztestreik
Von Patricia Haller
Der bundesweite Ärztestreik gegen die Gesundheitsreform wurde zwar abgesagt, doch das heißt nicht, dass sich die Ärzteschaft mit der Reform abgefunden hat. In Oberösterreich ist der Unmut so groß, dass für Mittwoch, einen Tag nach dem Beschluss der Reform im Ministerrat, zum Protest aufgerufen wurde.
In Kärnten, der Steiermark und dem Burgenland gibt es als Zeichen des Ärgers Informationsveranstaltungen, in Salzburg ein Ärzte-Kabarett, zu dem auch Politiker eingeladen worden sind.
In Oberösterreich werden laut dortiger Ärztekammer etwa 80 Prozent oder 1200 Ordinationen geschlossen bleiben. In den Spitälern finden Versammlungen statt, in Linz gibt es eine Kundgebung, zu der an die 500 bis 600 Teilnehmer erwartet werden. Notfälle werden laut Ärztekammer versorgt. Pro Sprengel wird ein Allgemeinmediziner verfügbar sein.
Ärztekammer-Chef Peter Niedermoser begründet den Streik damit, dass die Ablehnung der Reform nach wie vor sehr groß sei. Vor allem das Sparprogramm – 3,6 Milliarden Euro bis 2016, bis 2020 elf Milliarden – wird kritisiert. Dies werde zwangsläufig zu einer schlechteren Versorgung der Bevölkerung führen.
Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ) kommentierte den Praxen-Streik unaufgeregt. Es gebe „immer unterschiedliche Geschwindigkeiten“, um Veränderungen umzusetzen.
Start 2014
Ziel der Reform ist es, die Ausgabendynamik im Gesundheitssystem zu drosseln.
Dafür werden ab 2014 Bund, Länder und Sozialversicherung die Versorgung durch Spitäler und niedergelassenen Bereich gemeinsam planen, steuern und auch über die Finanzierung der Bereiche gemeinsam entscheiden.