Politik/Inland

Pro-Burka-Millionär wollte Kanzler Kurz persönlich 950 Euro Strafgeld überreichen

Der algerische Millionär Rachid Nekkaz hatte vergangenen Herbst mit der Ankündigung, alle nach dem Burka-Verbot ausgesprochenen Strafen bezahlen zu wollen, für Aufmerksamkeit gesorgt. Nun ist der Geschäftsmann wieder in Österreich. Via Facebook hatte er angekündigt, am Mittwoch um 11.30 Uhr Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) zu besuchen. Er wollte ihm persönlich die für zehn Strafen angefallenen 950 Euro in bar überreichen.

Am Mittwoch stand er dann tatsächlich vor dem Bundeskanzleramt in der Inneren Stadt. "Es ist in einer Demokratie wichtig, die Religionsfreiheit zu respektieren. Deswegen werde ich immer dafür eintreten", erklärte er dann. Daher werde er auch weiterhin für Frauen, die freiwillig die Burka tragen, da sein und die Strafen bezahlen.

Sein Vorhaben, die 950 Euro, die er in einer Klarsichtfolie bei sich trug, persönlich an Kurz zu übergeben, scheiterte jedoch. Zwei Beamten hielten ihn vom Eintreten in das Bundeskanzleramt ab. Nekkaz kritisierte Kurz daraufhin und beschloss, ihm einen Brief zu schreiben.

"Werte verteidigen"

"Den Auftritt werden wir nicht kommentieren", hieß es von Kurz Sprecher Johannes Frischmann. Und: "Aber prinzipiell ist klar, dass wir all diesen Versuchen unsere westliche Gesellschaft zu beeinflussen, nicht nachgeben. Die Vollverschleierung ist ein Symbol der Gegengesellschaft und des politischen Islamismus, und diesen werden wir mit unseren europäischen Werten verteidigen."

Nekkaz will unterdessen im April ein Buch mit dem Titel "Zorro des Niqab" veröffentlichen. Bisher will er rund 300.000 Euro für Strafen und Rechtsbeistand in mehreren Ländern ausgegeben haben, wo ähnliche Verhüllungsverbote verabschiedet wurden.