Politik/Inland

Mario Kunasek: Parteisoldat in Uniform

Richtig "greifbar" sei er als Mensch, ein Bierzelt-Politiker, paktfähig ohnehin. Fragt man nach Mario Kunasek, jenem Mann, der für die FPÖ das Verteidigungsressort übernehmen soll, bekommt man oft ähnliche Antworten – nicht nur in der FPÖ: Kunasek sei einer, der nicht gern aneckt, heißt es allerorten.

Ob ihn das als Minister qualifiziert? Bei den einfachen Soldaten sei der 41-jährige Chef der Steirer-FP, derzeit karenzierter Unteroffizier, jedenfalls beliebt – er wäre seit Langem der erste Soldat im Ministersessel. Ob das auch für höhere Ränge im Ministerium gilt, ist freilich fraglich. In der Partei ist der gelernte Kfz-Mechaniker gut verankert, weil er die klassische Ochsentour hinter sich hat und weil er die FPÖ mit einem höchst nationalchauvinistischen Wahlkampf von der außerparlamentarischen Opposition in lichte Höhen geführt hat. 2015 holte er – Spitzname: "Supermario", Slogan: "Eure Chance für Revanche" – 27 Prozent für die Steirer-FP.

Klassische FP-Klaviatur

Dass das auch jeder andere Blaue geschafft hätte, wie die Konkurrenz unkt, sei dahingestellt – 2015 war Rot-Schwarz in der Steiermark ja massiv angezählt. Erreicht hat er das Traumergebnis jedenfalls mit dreisten blauen Fake-News: So wurde insinuiert, Moscheen würden mit Staatsgeld gebaut, Anti-Asyl-Sujets wurden mit martialischen Bildern aus PC-Spielen illustriert.

Dass die Konkurrenz ihm, meist in Jeans, Hemd und mit Gel im Haar, das nicht nachträgt, hat mit seiner nach außen getragenen Abgrenzungspolitk innerhalb der FPÖ zu tun: Er ist kein Burschenschafter; und jene, die in der Partei mit den Identitären liebäugelten, hat er der Partei verwiesen. Das mag Taktik sein, da ihm selbst auch Berührungspunkte mit der als rechtsextrem eingestuften Gruppe „Partei des Volkes“ (PDV) nachgesagt werden und er auch schon in der ebenso als rechtsextremen Aula publiziert hat - aber wie sagt ein Konkurrent: "Ein Ideologe ist er nicht gerade."