Politico-Ranking: Sebastian Kurz unter den 28 wichtigsten Personen für EU-Zukunft
Von Johanna Hager
Das EU-Magazin "Politico" wählt Sebastian Kurz zum wiederholten Mal unter die 28 wichtigsten Personen für die EU-Zukunft 2020. Der ÖVP-Chef erhält den Beinamen "Verwandlungskünstler".
Der ÖVP-Chef sei in vielen Belangen der Erste gewesen: Er inszenierte seine Person und Politik auf Facebook und Twitter. Und er getraute sich, mit einer Rechtspartei wie der FPÖ eine Regierung einzugehen.
Jetzt - nach der Ibiza-Affäre und der für die ÖVP erfolgreich geschlagenen Nationalratswahl - habe Europa ein Auge auf Wien, weil eine mögliche Regierung mit den Grünen bevorsteht.
Gemessen am Alter ist Kurz einer von vier unter 40. Der 33-jährige ÖVP-Chef findet sich in einer Linie Greta Thunberg, Carola Rackete und Jean-Daniel Zamor.
Macron erhielt in der Liste der „Politico 28 Class of 2020“ den Beinamen „Der Einzelgänger“, wobei das Magazin unter anderem die Revolte des französischen Präsidenten bei der Besetzung der neuen EU-Kommission oder sein Veto gegen die Eröffnung von Beitrittsverhandlungen mit Nordmazedonien und Albanien anführt. Seit seinem Amtsantritt 2017 habe sich Macron als „Champion“ der EU dargestellt. Offen bleibe aber, ob er mit seiner Strategie, Minderheitenpositionen einzunehmen und damit Kollegen vor den Kopf zu stoßen, seine Ziele tatsächlich verwirklichen könne.
Hinter der Nummer 1 der mächtigsten Person in Europa im kommenden Jahr reihte „Politico“ je acht Personen in den Kategorien „Macher“, „Träumer“ und „Störer“. Platz eins der „Macher“ belegt EU-Kommissarin und EU-Vizekommissionspräsidentin Margrethe Vestager vor der neuen EZB-Chefin Christine Lagarde und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Auf Platz eins der „Störer“ liegt der Chefberater des britischen Premierministers Boris Johnson, Dominic Cummings, der deutsche Grünen-Chef Robert Habeck und der Leiter des Facebook-Libra-Projekts, David Marcus, belegen Platz zwei und drei. Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg, der ungarische Regierungschef Viktor Orban sowie der französische Wirtschaftsminister Bruno Le Maire sind auf den Plätzen eins, zwei und drei der „Träumer“ gereiht.