Politik/Inland

Opposition will „zwei leere Stühle“ im ORF

SPÖ-Kanzler Werner Faymann und ÖVP-Vizekanzler Michael Spindelegger wollen nicht mit den anderen Parteichefs in den Ring der sogenannten Elefantenrunde kurz vor der Nationalratswahl steigen. Die große TV-Diskussion knapp vor dem Urnengang am 29. September hat hohe Einschaltquoten jenseits der 1,2 Millionen Zuseher – und dient vielen Unentschlossenen als letzte Entscheidungshilfe, argumentiert der grüne Mediensprecher Dieter Brosz. Er fordert, dass eine Runde auch ohne Faymann und Spindelegger stattfinden muss. Notfalls müsse der ORF eben zwei Stühle freilassen. Brosz: „Der öffentlich-rechtliche ORF darf sich nicht dem Diktat der Parteizentralen beugen.“

Ansonsten seien die Grünen wild entschlossen, eine parlamentarische Sondersitzung einzuberufen, um über den ORF zu diskutieren. Es sei unverständlich, dass Grünen-Chefin Eva Glawischnig in ihrem bisher erfolgreichsten Jahr nur acht Prozent Anteil in der ZiB1-Berichterstattung bekommen habe – im Gegensatz zu Faymann (24,4 Prozent) und Spindelegger (34,4 Prozent).

Auch FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky verlangt zwei leere Sessel, eine große TV-Diskussion will er unbedingt. Die Absagen von Faymann und Spindelegger seien „peinlich“, denn zu „Tode gefürchtet ist auch gestorben“. Vilimsky: „Nur weil jemand nicht kommt, darf der ORF die Sendung nicht platzen lassen.“ Ebenso äußert sich BZÖ-Sprecher Rainer Widmann: „Zwei leere Stühle sind das Mindeste. Sie stünden symbolisch für die Inhaltsleere der Regierungspolitik.“

Im ORF ist noch nicht entschieden, wie man sich verhält. Ein Sprecher sagt: „Es wird am 26. September eine Schlussrunde geben. Wie die genau aussieht, wissen wir noch nicht.“