ÖVP und FPÖ üben Kritik wegen Ex-Casinos-Vorstand Hoscher
Bei ÖVP und FPÖ hat am Sonntag das Bekanntwerden der negativen Bewertung des ehemaligen SPÖ-Politikers und mittlerweile abgelösten Casinos-Vorstandsdirektors Dietmar Hoscher durch den Personalberater Egon Zehnder scharfe Kritik hervorgerufen. Beide Parteien wollen die Themen in einem möglichen parlamentarischen Untersuchungsausschusses ausweiten.
Der stellvertretende ÖVP-Klubobmann August Wöginger sagt, es liege nun auf der Hand, dass es Bedarf gebe, auch frühere SPÖ-nahe Besetzungen "genauer anzusehen". FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker wiederum ortete eine "typische Episode aus der jahrzehntelangen Geschichte rot-schwarzen Postenschachers". Er sieht darin eine Bestätigung der freiheitlichen Forderung nach einem U-Ausschuss zu Postenbesetzungen der letzten zehn Jahre im staatsnahen Bereich. "Der rot-schwarze Postenschacher" laufe schon seit Jahrzehnten, "auch in den Casinos".
Hintergrund: Der Wiener FPÖ-Bezirksrat und Manager Peter Sidlo, heute Finanzvorstand der Casinos Austria, ist ins Visier geraten, weil er den Spitzenjob laut Staatsanwaltschaft einem politischen Deal der FPÖ mit dem Glücksspielkonzern Novomatic verdanken soll. Alle Beteiligten bestreiten verbotene Absprachen und betonen Sidlos Eignung. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Personalberater: Hoscher nicht dynamisch
Zu Hoscher hieß es von Personalberater Zehnder laut Profil weiter: Dieser habe zwar "jahrzehntelange Erfahrung im Geschäftsbereich der Casinos Austria insbesondere unter einem regulatorischen-betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkt". Jedoch, heißt es etwas umständlich in dem Bericht, stehe Hoschers bisheriger Führungsstil "gerade auch im Kontext der notwendigen Digitalisierung nicht für ein mutiges Change Management als Garant für eine rasche Veränderung und Dynamisierung der Unternehmenskultur im Sinne einer notwendigen Basis für die rasche Anpassung an neue Marktgegebenheiten".