Politik/Inland

Norbert Hofers Ordensritter im Clinch

Wer genau hinsieht, erkennt es: Das Georgskreuz am Revers des Hofburg-Kandidaten Norbert Hofer. Er trägt es immer. Das Zeichen des St.Georgs-Ordens, der sich als "überparteilich, christlich, wirtschaftsliberal, wertkonservativ, karitativ und der Landesverteidigigung verbunden" versteht und dessen Ehrenritter Hofer ist. Wie auch die Landeschefs Erwin Pröll und Josef Pühringer oder Ex-Ministerin Beatrix Karl. Seit Freitag ist der Orden um einen Ehrenritter ärmer.

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Ex-ÖVP-Vizekanzler Erhard Busek sieht sich in einem öffentlichen Brief an den "Großmeister" Karl Habsburg von Lothringen gezwungen, "die Würden des Ehrenritters, die ich aus Deinen Händen empfangen habe, zurückzulegen." Grund: Der Prokurator des Ordens, Norbert van Handel, setzt sich öffentlich für den FP-Hofburg-Kandidaten ein, zuletzt in einem TV-Interview. Das führt, so Busek ,"zu einer Verwechslung des Ordens mit einer politischen Organisation" und widerspricht "Inhalt und Aufgabe des Ordens". Van Handel – er ist auch Sprecher der überparteilichen Initiative "Christen für Norbert Hofer" – kontert der Kritik im KURIER-Gespräch: "Die Unterstützung entspricht dem Orden, weil wir jedes Mitglied unterstützen." Dass er seine Funktion missbrauche will van Handel nicht gelten lassen, viel mehr verstehe er Busek nicht. "Es gab am 8. September ein sehr freundschaftliches Gespräch zwischen Hofer und Busek, infolgedessen fand durch Buseks Bemühen das Podiumsgespräch von Hofer u.a. mit Ex-EU-Spitzenpolitiker José Manuel Barroso im Oktober in Genf statt." Das eine habe mit dem anderen nichts zu tun, sagt Busek auf KURIER-Nachfrage. Er selbst engagiere sich persönlich – dezidiert nicht als Ehrenritter – für Alexander Van der Bellen. Laut Insidern ist Busek nicht der einzige, dem van Handels Verhaltens seit längerem missfällt. Im Juni schrieb van Handel einen offenen kritischen Brief an die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel, der ordensintern stark kritisiert worden sein soll.