Orange fliegt aus dem Parlament
Von Patricia Haller
Von fast elf Prozent noch bei der Wahl 2008 verschwand das BZÖ – Bündnis Zukunft Österreich, das Erbe Jörg Haiders – am Sonntag in der Versenkung. Sechs Abgeordnete der ursprünglich 21 hatte der Nationalratsklub schon im vergangenen Jahr an das Team Stronach verloren.
Aus nach acht Jahren
Nach den Hochrechnungen – inklusive der Wahlkarten – fehlten dem BZÖ ein paar Zehntel Prozentpunkte oder ein paar Zehntausend Stimmen, um die Vier-Prozenthürde zu schaffen.
So muss sich das BZÖ nach achten Jahren im Nationalrat verabschieden: 2005 wurde es von Jörg Haider als Abspaltung der FPÖ gegründet. 2006.
Spitzenkandidat Josef Bucher, der das wichtigste Wahlmotiv für das BZÖ war und den Wahlkampf ganz auf seine Person zugeschnitten hatte, hatte sich bei der Stimmabgabe in Kärnten zuversichtlich gezeigt. Er und die Partei hätten sich in den vergangenen Wochen und Monaten sehr bemüht, die Bevölkerung zu überzeugen. Überzeugen konnte das BZÖ schließlich in einer Kärntner Gemeinde: In Stall im Mölltall wurde das BZÖ mit 26,12 Prozent zur stimmenstärksten Partei. Dort gibt es einen orangenen Bürgermeister. Die freiheitliche Ortsgruppe hatte nach der Gründung der FPK, die mit der Bundes-FPÖ an einem Strang zieht, dem BZÖ trotzdem die Treue gehalten.
Angesichts dieses Detailresultates war Rainer Widmann, Bundessprecher des BZÖ, nach der ersten Hochrechnung optimistisch.
Zu diesem Zeitpunkt kam das BZÖ in Kärnten auf elf bis zwölf Prozent, wobei noch nicht alle Stimmen ausgezählt waren. Widmann zum ORF: „Josef Bucher hat in Kärnten einen tollen Wahlkampf geführt. Es ist alles möglich, noch fehlen Kärnten und Wien.“ Den Wahlkampf auf Josef Bucher zuzuschneiden, sei kein Fehler gewesen. „Dort, wo man ihn kennt, hat Bucher sehr gut abgeschnitten.“