Mitterlehner soll übernehmen
Von Josef Votzi
Jetzt geht es Schlag auf Schlag: Mit dem sofortigen Rücktritt von Finanzminister Spindelegger muss der Job des Ressortchefs sofort nachbesetzt werden: Wirtschafts- und Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner übernimmt wohl die Führung des plötzlich verwaisten Ressorts.
Das ist für viele in der ÖVP ein Indiz, dass damit auch die Weichen langfristig gestellt werden: Der 58-jährige Oberösterreicher könnte das Erbe Spindeleggers in Regierung und Partei übernehmen. Theoretisch möglich wäre auch eine Ämterteilung: Ein ÖVP-Landeshauptmann übernimmt die Parteiführung, Mitterlehner macht "nur" den Job des Vizekanzlers und Finanzministers. Für den Posten des ÖVP-Obmann wird VP-intern vor allem der Salzburger Landeschef Wilfried Haslauer immer wieder ins Spiel gebracht. Dieser nahm sich selbst aus dem Spiel: Er wolle sich nicht an Spekulationen beteiligen und werde weder nach Wien gehen noch Bundesparteiobmann werden.
Aus dem Spiel ist Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter: Er gilt vielen Schwarzen "zu unberechenbar".
Außenminister Sebastian Kurz ist bei Funktionären zwar beliebt, er würde die Obmannschaft aber "derzeit sicher nicht" übernehmen, berichtet ein Insider.
Ein anderer ergänzt schmunzelnd: "Sehr beliebt ist Justizminister Wolfgang Brandstetter, der ist aber leider kein ÖVP-Mitglied."