Politik/Inland

Landet vergraulte Lindner bei ihrer VP?

Dass Robert Lugar zerknirscht ist, verwundert nicht. Monika Lindner nennt ja eine Äußerung von ihm als Grund für den Rückzug als Frank Stronachs Kandidatin für das Hohe Haus. „Ich habe sie mit meinem Sager in keiner Weise vergraulen wollen“, beteuert Lugar, Klubchef des „Team Stronach“. Er hat vergangenen Mittwoch wissen lassen, Lindner werde als „Speerspitze“ gegen das „System ORF“ (dort war sie unter Schwarz-Blau Generalin), das „System Raiffeisen“ (dort war sie Geschäftsführerin einer Plaketwerbe-Firma) und das „System Pröll“ (sie war ORF-Intendantin in Niederösterreich) eingesetzt. Tags darauf tat Lindner kund, nicht für Stronach anzutreten. Wobei: Sie bleibt Nummer 3 auf seiner Bundesliste; diese ist nämlich bereits veröffentlicht. Nach der Wahl kann Lindner auf das Mandat verzichten, es annehmen und „wilde“ Abgeordnete sein; oder in den Klub einer anderen Parlamentspartei gehen.

Lugar bangt, dass ihm Stronach die Gunst und damit den Klubobmann-Sessel entzieht. Ob ihm dieser bleibe, „entscheidet alleine Frank“.

Hämisch kommentiert die Konkurrenz die Causa Lindner. Von einer peinlichen Posse spricht SPÖ-Geschäftsführer Norbert Darabos. ÖVP-Generalsekretär Hannes Rauch erinnert „als Tiroler“ an das dortige „Chaos vor der Landtagswahl. Da wurden drei Stronach-Listen eingereicht. Jetzt wird eine Bundesliste eingereicht, von der sich Kandidaten schon am nächsten Tag wieder verabschieden.“ Rauch ätzt via KURIER: „Ich bin gespannt, wann Frank Stronach von der eigenen Liste geht.“ Würde die ÖVP Lindner nach der Wahl im Nationalratsklub willkommen heißen, sofern sie dorthin will? „Wir konzentrieren uns auf den eigenen Wahlkampf. Und zerbrechen uns nicht den Kopf über die Listenerstellung des Herrn Stronach.“