Politik/Inland

Kraft tanken in NÖ, Gerüchte in Brüssel

Geplant war "ein Abend unter Freunden". Anlass: Der 50. Geburtstag der Innenministerin. Geworden ist es eine emotionale Tankstelle für Michael Spindelegger.

Rund 200 Gäste, allen voran Landeshauptmann Erwin Pröll, stärkten dem Vizekanzler am Mittwoch Abend in der St. Pöltener ÖVP-Zentrale demonstrativ den Rücken. Er sei jederzeit im Land willkommen: "Die niederösterreichische Volkspartei steht geschlossen zu dir."

Spindelegger, als Festredner für Johanna Mikl-Leitner auf der Bühne, dankte es den Seinen mit Humor und Ironie: "Hanni, ich weiß, das Innenministerium ist ein schweres Ressort. Es gibt übrigens noch eins, das derzeit nicht ganz einfach ist ..."

Über Mikl-Leitners Weg zur Ministerin ließ Spindelegger wissen: "Eigentlich hab ich sie ja als Außenministerin im Auge gehabt. Dann hab ich mir gedacht: Die Hanni am diplomatischen Parkett? So ist sie Innenministerin geworden." Befreites Auflachen bei Außenminister Sebastian Kurz. Auch Mikl-Leitners Engagement als ÖAAB-Chefin fand Spindelegger erwähnenswert: "Du hast um den Pendler-Euro gekämpft. Wir kämpfen heute noch, um das alles zu finanzieren."

Meet the Spindeleggers

Weit weniger schmeichelhaft ist Spindelegger in einem der Brüsseler Leitmedien vertreten. In der wöchentlich erscheinenden EU-Zeitung European Voice, die vom einflussreichen britischen Economist-Verlag herausgegeben wird, ist dem Finanzminister und seiner Frau Margit in der Insider-Kolumne "entre nous" (unter uns) der kleine Beitrag "Meet the Spindeleggers" gewidmet: Spindelegger wird darin bescheinigt, der unbeliebteste ÖVP-Politiker zu sein, es gebe längst Gerüchte, er wolle Johannes Hahn als EU-Kommissar beerben.

Über Margit Spindelegger weiß das Blatt zu berichten, dass ihr Job in Wien für den EU-Rechnungshof kürzlich ausgelaufen ist und sie jetzt möglicherweise Bürochefin von Österreichs neuem EU-Rechnungshofprüfer Oskar Herics werden könnte.

"How convenient" (Das trifft sich ja gut), schreibt das Blatt. Und: "All very cosy."