Politik/Inland

Keine Selbstbehalte mehr bei Krankentransporten

Der Name des Gremiums ist alles andere als prickelnd: „Überleitungsausschuss“.

Doch was Dienstagabend in der wichtigsten Versammlung der neuen, aus neun Gebietskrankenkassen fusionierten Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) beschlossen wurde, hat für mehr als sieben Millionen Patienten große Relevanz: Denn auch wenn die Fusion politisch umstritten bleibt (Arbeitnehmervertreter beklagen die beschnittene Mitsprache), wurden nun Harmonisierungsschritte beschlossen, die Ungleichbehandlungen zwischen den Versicherten der früheren Gebietskrankenkassen beseitigen:

In der ÖGK sollen künftig alle Selbstbehalte bei Krankentransporten entfallen.

  • Einheitliches Krankengeld

Bisher waren in sieben Gebietskrankenkassen maximal 52 Wochen an Krankengeld möglich. Dies wird nun vereinheitlicht – und zwar auf dem bisher höchsten Niveau, nämlich bei 78 Wochen.

  • Heilbehelfe

Bei Hilfsmitteln und Heilbehelfen (Rollstühle, Prothesen, etc.) wird der Maximalbetrag österreichweit einheitlich von 1.342 Euro auf 3.580 Euro angehoben.

  • Maßschuhe

Kinder, die medizinisch begründbar Maßschuhe benötigen, müssen in Zukunft nichts mehr dafür bezahlen – die Kasse übernimmt die Kosten. Bei Erwachsenen wird der Selbstbehalt gesenkt.

Blaumachen

Bei den Verschärfungen, die die Arbeitgeber-Vertreter in Sachen Krankenstand ursprünglich vorgesehen hatten, haben sich Arbeitgeber und -nehmer auf eine gesichtswahrende Lösung geeinigt: Man will eine Analyse erstellen, wie groß das Problem des „Blaumachens“ tatsächlich ist.

Für den Wirtschaftsbund sind die Harmonisierungsschritte „die ersten Früchte“ der Fusion. Arbeitnehmer-Vertreterin Barbara Teiber von der Gewerkschaft der Privatangestellten gab sich zufrieden, „dass es vorerst keine Verschlechterungen für die Versicherten gibt“.