Karoline Edtstadler: Loyale Kämpferin
Von Johanna Hager
"Tough", "fleißig" und "loyal". Das sind Attribute, die der einstigen Richterin, noch EU-Mandatarin und baldigen Kanzleramtsministerin zugeschrieben werden. Und ein Adverb: "sehr".
"Die Karo ist sehr konsequent und in jeder Hinsicht eine Kämpferin", sagt ein langjähriger Weggefährte über die Juristin. Das spiegle sich im Privaten wie Beruflichen wider. Mit 20 wird die Salzburgerin Mutter. Mit Sohn Leonhard akkordiert sie alle Karriereschritte – und derer gibt es einige. "Wenn ich zurückblicke, dann denke ich mir selber: Wow, wie habe ich damals alles geschafft?", sagt Edtstadler im KURIER-Gespräch 2018. Da ist sie gerade Staatssekretärin für Inneres unter Herbert Kickl. Ein Jahr später wird sie beim EU-Wahlkampf zur Vorzugsstimmen-Kaiserin der ÖVP und damit den Listen-Ersten, Delegationsleiter Othmar Karas, überholen. Geschuldet sei der Erfolg ihrem Wesen und Arbeitsethos. Im Nationalratswahlkampf 2019 geht sie für Sebastian Kurz als Joker in das ORF-Duell mit Peter Pilz. Beobachter werten ihren TV-Einsatz damals als Indiz dafür, dass die 38-Jährige einer künftigen Regierung angehören wird. Jetzt ist es so weit, ihre Loyalität der Partei und Kurz gegenüber wird honoriert: Edtstadler, der Ambitionen für Innen-, Justiz und Außenministerium nachgesagt wurden, gehört fortan zum innersten Kreis von Kurz in Wien. Als Kanzleramtsministerin muss sie die ihr zugeschriebene "innere Härte" ebenso unter Beweis stellen wie ihre EU-Expertise. "Und das wird sie auch", sind sich Beobachter sicher.