Politik/Inland

Kaiser will Grüne, Strolz will Kurz

Einen Polit-Dreier hatte Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser nach der Nationalratswahl begehrt. Es wurde der obligate Zweier. Wegen der Steuerreform-Pattstellung und gegenseitiger Flegelei kommt er auf die damalige Anregung zurück. "Man muss ja nicht immer eine Regierung scheitern lassen. Man könnte auch auf die phänomenale Idee kommen, sie mitten in der Periode zu erweitern. Holt die Grünen jetzt in die Regierung – why not?", sagt der rote Landeschef in News.

Es bleibt bei des Kaisers frommem Wunsch. Ein "politischer Neubeginn" der Koalitionäre sei zwar nötig, befindet Grünen-Vorfrau Eva Glawischnig, aber ohne ihre Partei. Diese sei nicht bereit, Fehlentscheidungen von Rot und Schwarz in Sachen Hypo und Budget ("vermurkst") zu revidieren. "Sie müssen allein weitermachen." Werkten sie wie gehabt, "dann machen sie im Wesentlichen die Arbeit für die Strache-FPÖ". Vor allem die Regierungsspitzen sind für Glawischnig schuld an der Malaise. Mit Werner Faymann habe Österreich einen Kanzler, der "regiert, aber nicht regieren will". Und Vizekanzler Michael Spindelegger sei primär damit beschäftigt, in der eigenen Partei "zu überleben".

Absage

Ein Will-Nicht gibt es auch von ÖVP-Außenminister Sebastian Kurz – für Neos-Chef Matthias Strolz. Der möchte Kurz vom Wiener Minoriten- auf den Ballhausplatz übersiedeln. "Ich kann mir Sebastian Kurz gut als Kanzler vorstellen. Mit ihm würde ich gerne in eine Regierung gehen", sagt Strolz im Format. Kurz wird ja seit Längerem als schwarzer Spitzenkandidat für die nächste Nationalratswahl (regulärer Termin 2018) gehandelt. Nun tut er kund: "Ambitionen habe ich keine." Der Neos-Boss habe viele gute Ideen, manche könne er aber für sich behalten.

Spindelegger will ebenfalls bleiben, wo er ist. Und so redet er die Kritik seines Klubchefs am Kanzler im KURIER klein: "Wo gehobelt wird, fallen Späne. Solange man sich an das Regierungsprogramm hält, gibt es keinen Streit."