Politik/Inland

Hypo holt sich die Zagorec-Millionen

Es ist eines der geheimnisvollsten und dunkelsten Kapitel in der Aufarbeitung der Vergangenheit der Hypo-Alpe-Adria-Bank: die Geldflüsse der Bank an den kroatischen Ex-General Vladimir Zagorec, der mittlerweile wegen Amtsmissbrauchs in Zagreb im Gefängnis sitzt. Von Geldwäsche bis Mafia-Verbindungen gingen die Vorwürfe.

In Liechtenstein wurden Konten von Zagorec gefunden: Die dort liegenden 16,5 Millionen Euro wurden von der Aufsicht eingefroren.

Der Hypo ist jetzt ein großer Durchbruch gelungen: Die Bank hat diese Zagorec-Millionen aus Liechtenstein losgeeist und überwiesen bekommen. "Die Liechtensteiner Aufsicht hat das österreichische Amtshilfeansuchen positiv erledigt", so Hypo-Sprecher Dominic Köfner. Die Millionen waren Kredite der Hypo an Zagorec, der damit Immobilien in Kroatien kaufen und entwickeln wollte.
Gelungen ist Hypo-Chef Gottwald Kranebitter auch die Rückholung zweier großer Immobilienkredite an die Wiener Firma Aktor Immobilienverwertung des Ex-Generals.

Zagorec hat für seine Wiener Immobilien Käufer gefunden: Die einstige k.k. Telegraphen-Zentrale am Börseplatz und das 2007 von Zagorec erworbene ehemalige Kinderheim auf der Hohen Warte gehen an die Wiener Immobilienentwicklungsfirma Immovate. "Die Kaufverträge sind bereits unterzeichnet", verlautet aus Kreisen der Beteiligten. Was aus der Immobilie in der Wiener City werden soll, will Immovate-Chef Martin Kurschel noch nicht verraten.
Die Hypo jedenfalls hat ihre Kredite für die beiden Immobilien zurück erhalten. In Summe: 43 Millionen Euro.
500.000 Euro hat die Hypo von Ex-Bank-Chef Wolfgang Kulterer bekommen. Er hat 2008 eine Bürgschaft für einen Kredit für kroatische Projekte bekommen. Der Kredit wurde uneinbringlich. Daraufhin drohte die Hypo, Kulterers Bürgschaft einzuklagen. Inzwischen hat der Ex-Bank-Chef gezahlt.

Abbau

Verkauft hat die Hypo in den vergangenen Wochen alle Immobilien in Deutschland sowie die Biogasanlagen. Die Veräußerung des Anteils der Bank an den Bergbahnen Nassfeld ist im Laufen. "Der Abbau von Beteiligungen geht konsequent weiter", betont Köfner.
Wie viel Kapital die Hypo braucht, wird wohl davon abhängen, wie sehr sie ihr Geschäftsvolumen verkleinert.

Birnbacher

Das neue Gutachten über das Sechs-Millionen-Euro-Honorar an den Villacher Steuerberater Dietrich Birnbacher wird doch nicht der Verfassungsrichter und Ex-Flughafen-Chef Christoph Herbst machen. Er lehnte diesen Auftrag der Kärntner Landesholding ab.

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