Politik/Inland

Hofers Kabinettschef holt die Vergangenheit ein

Erst vor wenigen Tagen erlangte Alexander Höferl landesweite Bekanntheit. Der Grund: Höferl, bisher Chef der vom Verfassungsschutz als "extrem fremdenfeindlich und teilweise antisemitisch" bezeichneten Seite "unzensuriert.at", wechselt als Kommunikationschef ins Kabinett von Innenminister Herbert Kickl (FPÖ). Nur wenige Tage später wird nun auch ein anderer leitender FPÖ-Mitarbeiter öffentlich scharf für seine Vergangenheit kritisiert.

Sein Name: René Schimanek. Der Niederösterreicher leitet fortan das Kabinett von Neo-Verkehrsminister Norbert Hofer. Der Grund für die Aufregung: Schimanek, der seit Jahren leitender Mitarbeiter Hofers ist, tauchte in den späten 1980ern im Umfeld der "Vaterländischen Außerparlamentarischen Opposition" (VAPO) des verurteilten Neonazis Gottfried Küssel auf. Angestoßen hat die bereits im Präsidentschaftswahlkampf 2016 aufgeflammte Debatte Falter-Chef Florian Klenk auf Twitter.

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Als Beweis für die dunkle Vergangenheit des FPÖ-Funktionärs dient Kritikern ein Foto aus dem März 1987, das Schimanek mit Küssel bei einer rechtsradikalen Versammlung zeigt. Auf dem Bild ist Schimanek - jüngerer Bruder des rechtskräftig verurteilten Neonazis Hans-Jörg Schimanek jun. - beim Verlassen eines Wiener Lokals zu sehen. Aufgrund des geplanten "VAPO"-Treffens war dort eine antifaschistische Gegendemo geplant - und fand auch statt. Diese Demo soll, wie der nie rechtskräftig verurteilte Schimanek später sagte, der Grund für seine Anwesenheit gewesen sein. Er wollte, so der nunmehrige Kabinettschef im Verkehrsressort, seinen Bruder gegen die Demonstranten verteidigen. Nun wolle er nichts mehr damit zu tun haben: "Vergangenheit", sagte Schimanek während des Präsidentschaftswahlkampfes zum KURIER, "ist Vergangenheit". Nun wird er aufgrund seines Karrieresprungs einmal mehr von dieser eingeholt.